Auf Handschellen werden die Strafverfolger wohl verzichten, aber am obligatorischen "Mugshot", das Polizeifoto, und an der Abgabe seiner Fingerabdrücke kommt Donald Trump nicht vorbei, wenn er am kommenden Dienstag um 14.15 Uhr in seiner Heimatstadt New York vor Gericht erscheinen wird. Für diesen Zeitpunkt hat die Bezirksstaatsanwaltschaft in Manhattan die Anklageverlesung angesetzt.
Anklagedetails gegen Donald Trump noch unbekannt
Bei dem für den Ex-US-Präsidenten eher unangenehmen Termin geht es um mutmaßliche Schweigegeldzahlungen an die Pornodarstellerin Stormy Daniels und das Model Karen McDougal. Die genauen Anklagepunkte und Details sind aber bislang unbekannt.
Spätestens bei der Anklageverlesung wird auch die Öffentlichkeit die Einzelheiten der Vorwürfe erfahren. Für den Vorgang muss der Ex-US-Präsident nach New York reisen und wird dann kurzzeitig in Gewahrsam genommen. Es gilt als sicher, dass Trump nach diesem Prozedere wieder nach Hause kann.
Zuständig ist Richter Juan Merchan, den Trump am Freitag bereits beschuldigte, ihn zu hassen. Merchan sei von Staatsanwalt Alvin Bragg und seinen Kolleginnen und Kollegen "handverlesen". Merchan leitete ein Verfahren wegen Steuerbetrugs gegen die Trump Organization und deren langjährigen Finanzchef Allen Weisselberg. Trump warf Merchan vor, sich damals unredlich verhalten zu haben. Weisselberg hatte sich schon vor dem eigentlichen Prozess schuldig bekannt und wurde schließlich zu fünf Monaten Haft wegen Steuerverbrechen verurteilt.
Verschwörungstheoretikerin ruft zu Protest auf
Für den Tag der Anklageverlesung hat die radikale Republikanerin Marjorie Taylor Greene zu Protesten aufgerufen. "Ich werde am Dienstag nach New York fahren", schrieb die glühende Trump-Anhängerin auf Twitter. "Wir müssen gegen die verfassungswidrige Hexenjagd protestieren!" Im Rahmen der verfassungsmäßigen Rechte werde man Trump unterstützen und "gegen Tyrannen" protestieren. "Ich sehe euch am Dienstag." Greene steht in ihrer Partei ganz rechts außen, verbreitet Verschwörungstheorien und hetzt regelmäßig gegen Minderheiten.
Der Appell weckte Erinnerungen an den Sturm auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021. Damals hatte Trump Anhänger angestachelt, die dann ins Parlamentsgebäude eindrangen. In New York wurden seitdem die Sicherheitsvorkehrungen rund um das Gericht in Manhattan erhöht.