Der frühere US-Präsident Donald Trump will der ersten Fernsehdebatte der republikanischen Präsidentschaftsbewerber fernbleiben. Der 77-Jährige bestätigte am Sonntag entsprechende Medienberichte. "Die Öffentlichkeit weiß, wer ich bin und was für eine erfolgreiche Präsidentschaft ich hatte", schrieb Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social.
Er verwies auch auf den riesigen Vorsprung, den er in Umfragen zum republikanischen Bewerberfeld hat. "Ich werde daher nicht an den Debatten teilnehmen", schrieb Trump in Großbuchstaben. Damit deutete er an, dass er nicht nur der ersten Debatte am Mittwoch fernbleiben werde, sondern auch weiteren parteiinternen Fernsehdebatten seiner Partei.
Donald Trump führt Bewerberfeld klar an
Trump hatte bereits zuvor Zweifel daran geweckt, dass er an der vom rechten Nachrichtensender Fox News ausgetragenen Debatte teilnehmen würde. Laut einem Bericht der "New York Times" will er stattdessen dem früheren Fox-News-Moderator Tucker Carlson, der im April von dem TV-Sender gefeuert worden war, ein Interview geben. Carlson hat in den vergangenen Monaten eine Reihe von Interviews auf der inzwischen in "X" umbenannten Onlineplattform Twitter veröffentlicht und erreicht damit ein Millionenpublikum.
Trump ist trotz der vier Anklagen, die gegen ihn erhoben wurden, der klare Favorit im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner für die Wahl 2024. In seinem Truth-Social-Post verwies er am Sonntag auf eine aktuelle Umfrage des Senders CBS News, in der er auf 62 Prozent der Stimmen kommt. Trumps engster Konkurrent ist der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, der in der Erhebung von CBS mit 16 Prozent abgeschlagen auf dem zweiten Platz liegt.
Für die TV-Debatte haben sich sieben weitere Republikaner qualifiziert. Neben DeSantis können unter anderem auch der frühere Vize-Präsident Mike Pence, die ehemalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, und der afroamerikanische Senator Tim Scott daran teilnehmen.
Mike Pence beendet Kandidatur – diese Republikaner wollen ins Weiße Haus einziehen

Trump, der unter anderem wegen Wahlverschwörung angeklagt ist, werde aber ebenfalls ein Teil der Debatte sein, "ob er nun anwesend ist oder nicht", sagte Fox-News-Moderator Bret Baier, der den Schlagabtausch der Republikaner moderieren wird, dem "Milwaukee Journal Sentinel". Trumps rechtliche Probleme seien ein wichtiges Gesprächsthema. Alle Bewerber würden "ununterbrochen gefragt, was in den Gerichtssälen des Landes passiert".
Die Vorwahlen der Republikaner beginnen am 15. Januar im Bundesstaat Iowa. Der Sieger der Vorwahlen wird im November 2024 Amtsinhaber Joe Biden herausfordern, der sich um eine Wiederwahl bewirbt.