Dass US-Präsident Joe Biden an Covid-19 erkrankt ist, hält Ex-Amtsinhaber Donald Trump offenbar nicht davon ab, öffentlich gegen seinen Rivalen zu stänkern. Medienberichten zufolge, behauptete Trump kürzlich in einem Post auf seiner eigenen Social-Media-Plattform "Truth Social", dass Biden nicht an Corona, sondern an Demenz leide. Gute Besserung wünsche er ihm dennoch.
Trump: Biden leide an Demenz, "aber er erholt sich glücklicherweise gut"
"Joe Bidens zweite Runde Covid, manchmal auch als China-Virus bezeichnet, wurde von seinen Ärzten leider falsch diagnostiziert. Stattdessen leidet er an Demenz, aber er erholt sich glücklicherweise gut", schrieb Trump den Berichten zufolge. Damit spielt der 76-Jährige offensichtlich auf Bidens wiederkehrende Fauxpas an. Der 79-jährige Staatschef fällt immer wieder durch Wortfindungs- und Konzentrationsstörungen auf, die an seiner geistigen und körperlichen Verfassung zweifeln lassen.
Trump, dessen erneute Kandidatur für die nächste Präsidentschaftswahl laut Experten nur eine Frage der Zeit ist, fiel in der Vergangenheit immer wieder mit oftmals grenzwertigen Verbalattacken gegen die Konkurrenz auf. Biden, der Trump bei den Wahlen 2020 aus dem Weißen Haus drängte, wurde besonders häufig Ziel von dessen Schmähangriffen. So bezeichnete Trump seinen Gegner immer wieder als "Sleepy Joe".
Der Republikaner schürt bis heute Zweifel an der Rechtmäßigkeit von Bidens Wahlsieg. Auch in seinem neuesten Ausfall ließ es sich Trump offenbar nicht nehmen, auf die aus seiner Sicht erwiesene Stimmenmanipulation hinzuweisen. "Joe denkt darüber nach, in Teilzeit in eines dieser schönen Pflegeheime in Wisconsin zu ziehen, wo fast 100 % der Bewohner auf wundersame Weise und zum ersten Mal in der Geschichte die Kraft und Energie hatten, zu wählen – auch wenn diese Stimmen illegal abgegeben wurden", schreibt Trump weiter. "Gute Besserung, Joe!", endet er ganz offensichtlich sarkastisch.
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Unterschied wie Tag und Nacht: Bidens Genesungswünsche an Trump 2020
Als sich Trump 2020, damals selbst noch US-Präsident, an Covid-19 erkrankte, wählte Joe Biden deutlich andere Worte. "Jill und ich senden unsere Gedanken an Präsident Trump und First Lady Melania Trump und wünschen ihnen eine schnelle Genesung. Wir werden weiterhin für die Gesundheit und Sicherheit des Präsidenten und seiner Familie beten", twitterte Biden damals. Zahlreiche Twitter-Nutzer stellten die konträren Genesungswünsche nebeneinander und spotteten darüber, dass nur allzu leicht zu erkennen sei, wer von beiden sich "präsidial" verhalte.
Biden war auch am Montag erneut positiv auf das Virus getestet worden. Präsidentenarzt Kevin O'Connor schrieb in einem vom Weißen Haus veröffentlichten Dokument, Biden gehe es weiterhin gut. Biden bleibe daher in der Isolation im Weißen Haus. Der Präsident war am Donnerstag vorvergangener Woche positiv getestet worden. Am Mittwoch vergangener Woche hatte er seine Corona-Isolation beendet, nachdem er negativ getestet worden war. Dann fielen Tests am Samstag und Sonntag wieder positiv aus. O'Connor hatte von einem "Rückfall" gesprochen, der bei Patienten, die mit dem Covid-Medikament Paxlovid behandelt wurden, bereits in seltenen Fällen beobachtet worden sei.
Quellen: "Washington Examiner"; "Express"; dpa