Wie in anderen US-Bundesstaaten bestimmen auch in Missouri Demokraten und Republikaner derzeit ihre Kandidat:innen für die Midterms, die "Zwischenwahlen" zu Kongress und Teilen des Senats, Anfang November. Sie tun das in parteiinternen Vorwahlen, den Primaries. Bei den Republikanern gilt nach wie vor: Wer wirklich gute Karriere-Aussichten in der Grand Old Party (GOP) haben will, der braucht die Unterstützung von Ex-Präsident Donald Trump. Und der genießt die Rolle der maßgeblichen Figur in seiner Partei; verkündet gerne und in großen Worten, wen er für einen "MAGA-Champion" hält und ihn deshalb unterstützt.
In Missouri ist "Eric" Trumps Mann. Ein Champion, der die Agenda des "Make Amercia Great Again" umsetzt. Ein "wahrer Krieger im US-Senat", der nicht "vor den Wahnsinnigen der radikalen Linken zurückweicht, die unser Land zerstören", wie es in einer Trump-Mitteilung heißt. Ex-Gouverneur Eric Greitens, ein treuer Trumpist, reagierte sofort begeistert: "Es ist mir eine Ehre, die Unterstützung von Präsident Trump zu haben! Wir werden MAGA!", twitterte er freudig. Alles aus also für Greitens innerparteilichen Widersacher, Missouris Generalstaatsanwalt Schmitt. Sollte man meinen. Doch was ließ der verlauten? "Es ist wirklich eine Ehre, die Bestätigung von Präsident Trump im Rennen um den Senat zu haben." Die Lösung für die doppelte Erleichterung: Auch Schmitt heißt mit Vornamen Eric.
Donald Trump: Welcher Eric ist "trumpiger"?
Ob es ein typischer Trump-Fauxpas war, oder der Ex-Präsident absichtlich beide Erics anstachelte – das ließ das Lager des Ex-Präsidenten trotz Anfragen von US-Medien offen. Die beiden Erics hielten sich mit der Frage ohnehin nicht lange auf und machten deutlich, wer von ihnen der wahre "MAGA-Krieger" ist, der "trumpigere" Kandidat. Schmitt stellte gleich mal klar, er sei "der einzige Amercia-First-Kandidat in diesem Rennen". Er freue sich schon darauf, die America-First-Agenda "mit Ihnen" wiederherzustellen, richtete er sich direkt an den Ex-Präsidenten. Greitens wiederum griff seinen Kontrahenten direkt an: "Von Anfang an war ich der wahre MAGA-Champion, der gegen das RINO [Republican in Name Only, Anm. d. Red.]-Establishment kämpfte, das Schmitt unterstützt." Trump habe doch selbst Schmitts Wahlkampf als "große Unehrlichkeit in der Politik" bezeichnet.
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Ein Gezerre darum, wer sich mehr in der Zuwendung des Ex-Präsidenten sonnen darf. Dass Greitens seinen Kontrahenten dabei so direkt anging, dürfte einen weiteren Grund haben. Jüngste Umfragen sehen Schmitt im innerparteilichen Rennen deutlich vorne. Denn dem Ex-Gouverneur wird Kindesmissbrauch vorgeworfen. Seine Ex-Frau habe ihn beschuldigt, sowohl ihre als auch die gemeinsamen Kinder des Paares missbraucht zu haben. Einige der Fälle sollen sich während Greitens' Amtszeit als Gouverneur ereignet haben, die im Juni 2018 mit seinem Rücktritt endete, nachdem sexuelle Übergriffe auf seine damalige Friseurin bekannt geworden waren. Die republikanischen Senatoren von Missouri haben Greitens aufgefordert, seine Kandidatur zurückzuziehen.
Wenn zwei Erics sich streiten ...
Abseits der sehr ernsten Vorwürfe machte sich die konservative Kongress-Abgeordnete Vicky Hartzler über das Gezänk der beiden Erics lustig. Sie brachte einen weithin unbekannten, aussichtslosen Senatskandidaten der Republikaner ins Spiel. Sein Vorname, natürlich: Eric! "Glückwunsch an Eric McElroy", schrieb sie in einer durch ihren Wahlkampfmanager verbreiteten Erklärung. "Er hat eine große Nacht." Oder hat Donald Trump etwa am Ende diesen Eric gemeint?