Um kaum ein Thema ranken sich mehr Verschwörungstheorien als um das Attentat auf John F. Kennedy. Das liegt vor allem daran, dass zigtausende Akten seit Jahrzehnten unter Verschluss gehalten werden.
Das könnte sich bald ändern: US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, die Geheimhaltungsfrist für rund 3000 unter Verschluss gehaltene Dokumente nicht verlängern zu wollen. "Vorbehaltlich des Erhalts weiterer Informationen werde ich als Präsident erlauben, die lange Zeit verschlossenen und als geheim eingestuften JFK-Akten freizugeben", schreibt der 71-Jährige auf Twitter.
Wer tötete John F. Kennedy?
Für Historiker sind die Akten enorm wertvoll, denn sie umfassen tausende Regierungsdokumente zum Attentat auf John F. Kennedy am 22. November 1963 in Dallas. Viele Dokumente wurden bislang nur mit Schwärzungen herausgegeben.
Das befeuerte wiederum Verschwörungstheoretiker, die nicht glauben, dass Lee Harvey Oswald den Präsidenten allein erschossen haben soll. Stattdessen sollen die Sowjets, Kuba, das Militär oder gar die CIA dahinterstecken. Trump selbst brachte im Präsidentschafts-Wahlkampf sogar den Vater seines republikanischen Rivalen Ted Cruz mit dem Kennedy-Mord in Verbindung.

CIA will keine Freigabe
Überraschend kommt die Freigabe durch Donald Trump allerdings nicht: Nachdem der Regisseur Oliver Stone im Jahr 1991 seinen Film "JFK" veröffentlichte, flammte die Diskussion um die Hintergründe des Attentats wieder auf. Kurz darauf verfügte ein Gericht, dass Millionen Dokumente freigegeben werden mussten. Einige fielen unter eine 25-jährige Geheimhaltungsfrist, diese läuft kommende Woche zum 26. Oktober aus.
Das Online-Portal "Politico" berichtet, dass der Geheimdienst CIA die Dokumente weiter unter Verschluss halten will, um noch lebende Mitarbeiter oder Informanten nicht zu gefährden.
Experten erwarten, dass die Dokumente keine großen Überraschungen enthalten. Womöglich werden aber einige noch offene Fragen geklärt, etwa warum die CIA Oswald im Vorfeld überwachte und ob es Vertuschungsversuche gab.
