US-Bundesstaat Georgia Trump-Prozess wegen versuchter Wahlbeeinflussung wird live auf Youtube übertragen

Donald Trump, ehemaliger Präsident der USA, bei der erkennungsdienstlichen Behandlung in Atlanta
Donald Trump, ehemaliger Präsident der USA, bei der erkennungsdienstlichen Behandlung im Gefängnis von Fulton County in Atlanta, Georgia
© Uncredited / Fulton County Sheriff's Office / AP / DPA
Die Übertragungen könnten echte Straßenfeger werden: Der Prozess gegen Ex-US-Präsident Donald Trump in Georgia soll auf Anordnung des Gerichtes im Internet gezeigt werden.

Wenn sich Donald Trump in Georgia seiner Anklage wegen versuchter Wahlbeeinflussung stellt, kann die ganze Welt live zusehen. Der Prozess gegen den ehemaligen US-Präsidenten werde per Livestream ins Internet übertragen, hat Richter Scott McAfee am Donnerstag (Ortszeit) entschieden. Die Verwendung von Aufzeichnungsgeräten würde "die Rechtspflege nicht stören".

McAfee, der das Mammutverfahren gegen Trump und 18 Mitangeklagte am Fulton County Superior Court leitet, erklärte, er werde einen Youtube-Stream aller Anhörungen und Verhandlungen im Zusammenhang mit dem Verfahren erlauben. Das Gericht übernehme die Übertragung selbst. "Wir haben alle unsere wichtigen Verfahren auf einem von Fulton County zur Verfügung gestellten Youtube-Kanal live gestreamt, und unser Plan war es, dies auch in diesem Fall zu tun", sagte der Richter. Auch Foto- und Videoaufnahmen des Verfahrens durch den Pressepool sollen gestattet sein.

In einer separaten Anordnung vom Donnerstag erlaubte McAfee auch die Nutzung von Handys und Laptops im Gerichtssaal. "Es wird hiermit genehmigt, dass alle Parteien und Zuschauer während der gesamten Dauer dieses Falles Aufnahmegeräte [...] oder Nicht-Aufnahmegeräte verwenden dürfen", heißt es in dem Papier. Der Richter stellte allerdings klar, dass Telefone oder Laptops nur benutzt werden dürften, um im Gerichtssaal zu kommunizieren. Die Aufzeichnung der Verhandlung selbst sei damit nicht gestattet und der Fernsehübertragung und dem Livestream vorbehalten.

Livebilder von Trump-Prozess bislang nur in Georgia erlaubt

In Georgia sind Kameras im Gerichtssaal erlaubt, solange sie das Verfahren nicht stören. Bei den drei anderen Strafverfahren, die Trump am Hals hat – in Washington ebenfalls wegen seiner Umtriebe nach der Wahl 2020, in Miami wegen seines Umgangs mit geheimen Regierungsdokumenten und in New York im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an die Pornodarstellerin Stormy Daniels – wurden Kameras bislang nicht zugelassen.

Fani Willis, Staatsanwältin aus Georgias Hauptstadt Atlanta, wirft Trump in 13 Punkten vor, sich mit Verbündeten verschworen zu haben, um das Ergebnis der von ihm verlorenen Präsidentschaftswahl 2020 in dem Südstaat zu kippen. Unter anderem sollen er und seine mutmaßlichen Komplizen öffentliche Amtsträger gedrängt haben, ihren Amtseid zu verletzen. Der 77-Jährige bestreitet die Anschuldigungen und hat auf nicht schuldig plädiert. Ein Termin für seinen Prozess wurde noch nicht festgelegt.