Tätlicher Angriff auf Emmanuel Macron: Der französische Präsident ist bei einem Besuch in der südfranzösischen Gemeinde Tain-l'Hermitage, nahe der Stadt Valence, geohrfeigt worden. Das ist in Videos, die sich über Twitter verbreiten, zu sehen.
Macron begrüßte bei seiner Ankunft am Dienstagmorgen die wartende Menge und näherte sich einem jungen Mann, der hinter einer Absperrung stand. Der Mann hielt den Präsidenten am Arm fest und schlug ihm mit der rechten Hand ins Gesicht. Macron taumelte zurück und wurde von Sicherheitskräften geschützt. In den Videos ist der Ausruf "Nieder mit der Macronie" zu hören.
Politiker verurteilen Angriff auf Emmanuel Macron
Der Palast bestätigte einen Angriff auf den Präsidenten. Nach französischen Medienberichten nahm die Polizei in Folge des Vorfalls zwei Menschen wegen Gewalt gegen einen Amtsträger fest. Macron selbst hat sich zu der Attacke auf ihn noch nicht geäußert.
Dafür verurteilten zahlreiche Politiker aus Frankreich den Vorfall. Ministerpräsident Jean Castex sagte in der Nationalversammlung, ein Angriff auf das Staatsoberhaupt bedeute einen Angriff auf die Demokratie. Jean-Luc Mélenchon, Macrons Konkurrent bei der letzten Präsidentschaftswahl 2017 sowie auch bei den im Mai 2022 stattfindenden Wahlen, erklärte via Twitter: "Ich stehe solidarisch zu dem Präsidenten."
Auch die Rechtspopulistin Marine Le Pen bezeichnete die Ohrfeige als "unzulässig". "Ich bin die erste Gegnerin von Emmanuel Macron, aber er ist der Präsident. Wir müssen ihn politisch bekämpfen, aber wir dürfen nicht die geringste Gewalt gegen ihn zulassen", twitterte Le Pen.
Knapp ein Jahr vor der Präsidentschaftswahl in Frankreich ist Macron seit einigen Tagen auf "Tour de France". Bei der Rundreise will der 43-Jährige den Franzosen nach eigenen Worten "den Puls fühlen", um seine Chancen für eine Wiederwahl auszuloten. Der Vorfall ereignete sich gut zehn Tage vor Beginn der französischen Regionalwahlen, die als wichtiger Stimmungstest gelten. Macron will seine Reise trotz des Zwischenfalls fortsetzen.
Quellen: BFMTV / Jean-Luc Mélenchon auf Twitter / Marine Le Pen auf Twitter / AFP