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Deutsche Panzer in Syrien Erdogans Desaster – jetzt erbeutet der IS auch noch Leopard Panzer

In wenigen Tagen haben die Kämpfer des IS vier Leopard 2A4 abgeschossen. Gestern konnten sie zwei Leopard-Panzer erbeuten. Entwickelt sich Edogans Syrien-Feldzug zu einer Katastrophe? 

Seit Jahren mischt Erdogan im syrischen Bürgerkrieg mit. Um den Erfolgen der Streitkräfte von Assad und Putin entgegenzuwirken, entschloss sich Erdogan Ende August direkt ins Nachbarland einzumarschieren. Der Titel der Mission hat einen schön defensiv klingenden Namen bekommen: "Euphrates Shield". Ziel ist es aber wohl eher, die Geschicke im Nachbarland entscheidend mitzubestimmen.

Die Kalkulation: Putin hat keine Skrupel türkische Milizen zu bekämpfen, dürfte aber davor zurückschrecken Soldaten eines Nato-Landes zu bombardieren. Und natürlich sollen die türkischen Heerestruppen mit Luftunterstützung den verbündeten Milizionären mehr Kampfkraft verleihen. Gekämpft wurde bislang gegen Truppen des IS und gegen Kurden. Trotz guter Geländegewinne erlitten Erdogans Truppen dabei empfindliche Verluste. Die uralten Kampfpanzer vom Typ M60 wurden daher durch modernere Leopard 2A4 ergänzt.

Überzeugen konnte der einstige Stolz der Bundeswehr bei seinem ersten echten Kriegseinsatz in den Kämpfen um die strategisch wichtige Stadt Al-Bab allerdings nicht. Innerhalb kurzer Zeit schossen die Kämpfer der Terrororganisation vier Leopard ab. Alle vier wurden komplett zerstört. Zumindest aus einem der getroffenen Panzer konnten noch schwer verletzte Besatzungsmitglieder geborgen werden.

Stützpunkt eingenommen

Nun kam es wohl zum nächsten Desaster: Die Dschihadisten verbreiten Video- und Bildaufnahmen, aus denen hervorgeht, dass sie einen türkischen Stützpunkt eingenommen haben. Dabei gelangten auch große Mengen an Munition und Ausrüstung in die Hand der IS-Kämpfer. Mindesten zwei Leopard 2A4 Panzer wurden erbeutet. Äußerlich wirken beide unversehrt und einsatzbereit.

Attacke mit Selbstmordfahrzeug

Der IS hat den Stützpunkt mit einem Selbstmordfahrzeug angegriffen, ein Bild des Fahrers wurde mittlerweile veröffentlicht. Auf zahlreichen Drohnen-Videos sind derartige Angriffe dokumentiert. Gelingt es den attackierten Soldaten nicht, das sogenannte VBIED (Vehicle Borne Improvised Explosive Device) auf große Entfernung abzuschießen, setzt häufig eine wilde Flucht ein. Soldaten verlassen ihre Positionen und Waffen und rennen einfach davon. Der Grund: Ein großes Selbstmordfahrzeug kann einen Tötungsradius von über 100 Metern haben. Die Druckwelle der Explosion zerreißt dann auch Soldaten in Unterständen und Gräben. Außerdem: Durch die erste Bresche stoßen häufig weitere VBIEDs vor, so dass ein ganzer Stützpunkt vernichtet werden kann.

Weitere Hiobs-Botschaften für die Türkei

Für die Türkei ist das mehr als nur ein Gesichtsverlust. Vier Leopard-Panzer fielen zwar den Panzerabwehrraketen des IS zum Opfer, dennoch bleibt der Leopard eine mächtige Waffe. Vor allem wenn er von dem IS gegen die veralteten M60 der Türkei eingesetzt wird. Unklar ist allerdings, wie viel Munition des Kalibers 120 Millimeter der IS besitzt.

Für die Türkei war das aber nicht der einzige Schock. Am selben Tag zeigte der IS eines seiner sadistischen Hinrichtungsvideos. Auf ihm wurden zwei gefangengenommene türkische Soldaten lebendig verbrannt. Andere gefangene türkische Kämpfer wurden erschossen.

In der Stadt Al-Bab musste die Türkei einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Mehrere Quellen berichten, dass es dem IS gelungen sei, den Türken das wichtige Krankenhaus-Gebäude auf einer Anhöhe vor der Stadt einzunehmen. Dieser Hügel ermöglicht die Feuerkontrolle über ein Drittel des Stadtgebiets. Sein Besitz machte es türkischen Truppen erst möglich, in die Stadt einzudringen. Heute (23.12.2016) soll erbittert um das Gebäude gekämpft werden. 

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