Erfolg im Atomstreit Teheran lenkt ein und lässt sein Uran in der Türkei anreichern

Der Iran hat im Atomstreit offenkundig eingelenkt und will sein Uran jetzt im Ausland anreichern lassen. Ein entsprechendes Abkommen wird noch im Laufe des Tages mit der Türkei und Brasilien unterzeichnet.

Der Iran hat sich im Streit über sein Atomprogramm zu einem Tausch von angereichertem Uran gegen nuklearen Brennstoff bereiterklärt. Teheran werde einen Großteil seines Urans dafür in die Türkei bringen, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur IRNA am Montag. Vorgeschlagen hatte dies der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan. Auch Brasilien hatte sich um einen Kompromiss in dem Atomstreit bemüht.

Die Einigung kam dann bei einem Treffen des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad mit Erdogan und dem brasilianischen Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva in Teheran. Dieser erklärte mit Blick auf die USA. Ein Land, das selbst über Atomwaffen verfüge, könne ein anderes Land nicht so leicht darum bitten, keine zu entwickeln. "Es ist leichter für jemanden, der keine Atomwaffen dabeihat, wie ich, darum zu bitten", sagte er am Samstag dem Sender Al Dschasira.

Die USA vertreten im Streit mit dem Iran eine harte Haltung, und der russische Präsident Dmitri Medwedew erklärte vergangene Woche, der Einsatz Brasiliens sei möglicherweise "die letzte Chance", weitere Sanktionen zu vermeiden.

Der Iran nutzt sein Atomprogramm nach eigenen Angaben allein zu friedlichen Zwecken. Es wird aber befürchtet, dass die Regierung versuchen könnte, auch atomwaffenfähiges Uran zu erlangen.

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APN/DPA