Frans Timmermans EU-Kommissionsvize räumt Fehler bei Impfstoff-Bestellungen ein

Der Vizepräsident der EU-Kommission, Frans Timmermans, hat Versäumnisse bei der Corona-Impfstoffstrategie der Europäischen Union eingeräumt. Gleichzeitig verteidigte er das gemeinsame Vorgehen bei der Beschaffung der Vakzine.

EU-Kommissionsvize Frans Timmermans hat Versäumnisse in Sachen Impfstrategie bei der Europäischen Union eingeräumt. "Es stimmt, dass bei der Bestellung der Impfstoffe sowohl in Brüssel als auch in den Mitgliedstaaten Fehler gemacht wurden", sagte Timmermans dem "Tagesspiegel am Sonntag". "Ich bin bereit, am Ende der Pandemie eine Bilanz zu ziehen. Dann können wir ja sehen, was wir falsch und was wir richtig gemacht haben."

Timmermans verteidigt gemeinsame Impfstoff-Bestellung der EU

In der jetzigen Situation gehe es aber erst einmal darum, "dass ganz Europa Impfstoff bekommt", sagte Timmermans weiter. Im Gespräch mit der Zeitung verteidigte er die gemeinschaftliche Impfstoff-Bestellung durch die EU. Ein europäisches Vorgehen sei "auch im Interesse der reicheren Staaten" wie Deutschland erfolgt, ergänzte der Stellvertreter von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.

Die EU-Kommission hat von den vier in der EU zugelassenen Corona-Impfstoffen insgesamt mindestens 1,4 Milliarden Dosen geordert – eigentlich mehr als genug für die rund 450 Millionen Europäer. Allerdings steht die EU-Kommission seit längerem in der Kritik, unter anderem weil ihr zögerliches Handeln und strategische Fehler bei der Bestellung von Impfstoffen vorgeworfen werden. Auch die Verteilung der Impfstoffdosen auf die Mitgliedstaaten wird in manchen Hauptstädten der EU als ungerecht empfunden.

DPA · AFP
fs