Die geplanten Aufnahme- und Verteilzentren für Flüchtlinge in Italien und Griechenland sollen nach Angaben von Bundeskanzlerin Angela Merkel bis spätestens November eingerichtet werden. Die Zentren seien die Ergänzung zu dem Beschluss der EU-Innenminister zur Verteilung von 120.000 Flüchtlingen auf die EU-Staaten, sagte Merkel nach Abschluss des EU-Sondergipfels in Brüssel. Wegen dieser Entscheidung und den finanziellen Zusagen für die Staaten im Nahen Osten, die bereits viele syrische Flüchtlinge aufgenommen hätten, sei sie sehr zufrieden mit dem Sondergipfel. Dieser habe in einer "konstruktiven Atmosphäre" stattgefunden.
"Hotspots" in weiteren Staaten möglich
Auch weitere Staaten könnten solche sogenannte Hotspots zur Aufnahme, Registrierung, Verteilung und auch Rückführung von Flüchtlingen beantragen, sagte Merkel. Bulgarien etwa habe in den Beratungen darauf verwiesen, dass es zwar kein Schengenland sei, aber ebenfalls eine EU-Außengrenze mit der Türkei habe und erheblichen Druck durch Flüchtlingszuwanderung verspüre. "Wir waren offen dafür. Wenn Bulgarien einen solchen Hotspot bilden möchte, dann wird es genauso die gleiche Unterstützung, genau die gleiche Hilfe bekommen von den europäischen Institutionen und Agenturen wie das Italien und Griechenland bekommen", sagte Merkel. Man werde Bulgarien aber keinen Hotspot aufdrängen. Ungarn hatte es bereits abgelehnt, ein solches Aufnahmezentrum einzurichten.