Bei einem schweren Explosionsunglück in einer Kohlegrube in Zentralchina sind vermutlich 148 Bergarbeiter ums Leben gekommen. Bis Donnerstagmorgen wurden 56 Leichen geborgen. Für die restlichen verschütteten Kumpel gibt es "kaum noch Hoffnung", wie der Vizedirektor der staatlichen Arbeitsschutzverwaltung in Peking, Sun Huashan, nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua mitteilte.
Das Unglück passierte am Mittwochabend in der Daping-Grube in Xinmi in der Provinz Henan. Zum Zeitpunkt der Explosion waren 446 Kumpel unter Tage, berichtete der China News Service. 298 seien gerettet worden, während insgesamt 148 verschüttet worden seien. Die Agentur korrigierte damit erste Angaben, dass mehr als 200 Kumpel verschüttet gewesen seien.
"Nach den Erfahrungen bei früheren Unglücken in Kohlegruben ist die Hoffnung, dass die vermissten Bergarbeiter lebend davonkommen, nur sehr gering", zitierte Xinhua Vizedirektor Sun Huashan. Es war den Angaben zufolge das Bergwerksunglück mit den meisten Todesopfern in diesem Jahr gewesen. Die Ursache der Explosion war zunächst unklar. Die Behörden haben die Ermittlungen aufgenommen.
Bei einem anderen Grubenunglück in Chongqing im Südwesten Chinas wurden einer Xinhua-Meldung zufolge sechs Bergleute durch ausgetretenes Gas getötet. Sieben Menschen seien verletzt worden, sieben weitere würden noch vermisst.
In China, dem weltweit größten Produzenten und Verbraucher von Kohle, arbeiten Bergarbeiter meist unter äußerst schlechten Sicherheitsvorkehrungen. Mehr als 8000 Bergarbeiter durch Explosionen, Überflutungen und andere Unglücke in den Gruben ums Leben. Experten gehen davon aus, dass viele tödliche Unfälle in kleinen oder mittelgroßen Bergwerken nicht einmal den Behörden gemeldet werden. Die Regierung hat angekündigt, kleinere unsichere und illegale Bergwerke zu schließen und die Sicherheitsstandards zu erhöhen.