US-Präsident George W. Bush hat Anhänger des gestürzten Präsidenten Saddam Hussein und "ausländische Terroristen" für die Gewaltserie im Irak verantwortlich gemacht. Zugleich forderte er Iran und Syrien auf, das Einsickern von Gewalttätern in den Irak zu verhindern.
"Die (Anhänger der Partei Saddams) Baathisten versuchen, Chaos und Angst zu schaffen, weil ihnen bewusst ist, dass ein freier Irak ihnen die umfassenden Privilegien versagt, die sie unter Saddam Hussein hatten", sagte Bush am Dienstag in Washington. "Ausländische Terroristen versuchen, Angst zu erzeugen, weil sie einen freien und friedlichen Staat fürchten in der Mitte eines Teils der Welt, in dem Terror Rekruten gefunden hat", fügte Bush hinzu.
Bush sagte, die USA arbeiteten eng mit Iran und Syrien zusammen. Die USA erwarteten, dass die beiden Nachbarstaaten Iraks ihre Grenzen sichern und das Eindringen von Gewalttätern verhindern. Die USA und Syrien werfen den beiden Staaten vor, Terroristen zu unterstützen und das Eindringen von Gewalttätern in den Irak nicht zu unterbinden. Syrien hatte am Sonntag erklärt, es sei nicht in der Lage zu verhindern, dass radikale Moslems von seinem Gebiet aus in den Irak eindrängen. Die Grenze sei zu lang und könne nicht ganz überwacht werden.
Im Irak kommt es auch fast sechs Monate nach dem von Bush erklärten Ende der Hauptkampfhandlungen beinahe täglich zu Angriffen auf US-Soldaten. Am Dienstag sprengte sich ein Selbstmordattentäter in Falludscha in die Luft und tötete mindestens vier Zivilisten. Am Vortag waren Anschläge auf drei Polizeistationen und das Gebäude des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) verübt worden. Dabei waren mindestens 35 Menschen getötet und mehr als 200 verletzt worden. Wie erst am Dienstag bekannt wurde, erschossen Unbekannte am Sonntagabend in Bagdad den stellvertretenden Bürgermeister der Stadt, Faris el Assam. Er sei in der Nähe seines Hauses von vorbeifahrenden Attentätern erschossen worden, teilte die US-geführte Verwaltung in Bagdad mit.