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Irak-Krieg Er tötete aus Mitleid – nun droht diesem Elite-Soldaten das Gefängnis

Mit der TV-Serie "Who dares win" wurde Sergeant Colin Maclachlan in Groß Britannien berühmt. 
Mit der TV-Serie "Who dares win" wurde Sergeant Colin Maclachlan in Groß Britannien berühmt. 
Colin Maclachlan erlöste irakische Soldaten, weil er die Schwerverletzten nicht zum Sterben in der Wüste liegen lassen wollte. Nun verfolgt ihn die Staatsanwaltschaft. 

Sergeant Colin Maclachlan diente seinem Land in den Special-Air-Service-Einheiten - eine der traditionsreichen Spezialeinheiten der Welt. Mehrfach wurde der 42-Jährige ausgezeichnet, aber nun im Ruhestand droht ihm in Großbritannien die Strafverfolgung. Dabei hat sich Colin Maclachlan aus seiner Sicht und der Sicht seiner Kameraden nichts zu Schulden kommen lassen. Ihm wird keine Gewalt gegen Zivilisten oder Gefangene vorgeworfen, so wie fast 300 anderen britischen Soldaten, deren Fälle ebenfalls die Öffentlichkeit beschäftigen. Maclachlan wollte verletzten Gegnern nur helfen.

Buchveröffentlichung brachte es an den Tag

In einem Buch schilderte Maclachlan seine Erlebnisse im Irak im Jahr 2003. In einem verzweifelten Gefecht hinter feindlichen Linien hat Maclachlan damals drei verletzte Iraker getötet. Sie seien so schwer verletzt gewesen, dass sie keine Überlebenschance hatten, so Colin Maclachlan zu britischen Medien. "Unsere Motive waren absolut human. Ich gehe gern ins Gericht, auch ins Gefängnis. Wenn irgendjemand meint, ich hätte etwas Falsches getan", heißt es in einer Erklärung.

Er habe das Leben der "fürchterlich verwundeten" Iraker in einem "Akt der Gnade" beendet, weil sie darum flehten und könne die Vorwürfe nicht verstehen. "Diese Leute sollten sich in meine Position versetzen. Dann können sie mich verurteilen."

Der Zwischenfall ereignete sich auf einer Mission in der Nähe von Al Qaim, 30 Kilometer von der syrischen Grenze entfernt. In dem entsprechenden Buchkapitel beschreibt Colin Maclachlan, wie er und seine Kameraden mit ihren Range Rovern nach einem Feuerüberfall zu einem irakischen Checkpoint fuhren: "Als wir ankamen, konnte ich eine Reihe schwer verwundeter Soldaten sehen." Die meisten hatten Gliedmaßen verloren. Bei zweien war die Bauchhöhle offen, die Organe lagen außen, aber die Verwundeten lebten noch. "Wir haben diejenigen, die wir retten konnten, mit unseren Notfall-Päckchen versorgt. Aber drei waren nicht zu retten. Unsere Einheiten haben sie schnell erlöst. Wir wollten sie nicht liegen lassen, damit sie langsam und qualvoll sterben."

Tötung sei richtig gewesen

"Es hat mir keine Freude gemacht, diese Männer an dem Checkpoint zu töten. Aber einer musste es tun. Ich wollte sie nicht leiden lassen. Die ganze Sache war schrecklich. Unsere irakischen Verbündeten sahen unseren inneren Kampf mit an, als die Soldaten schrien und langsam ausbluteten. Unsere irakischen Verbündeten verstanden das Problem."

"Auch wenn ich die Familien der Männer heute treffen würde, könnte ich ihnen erklären, was damals passiert ist. Hätte ich sie da in der Wüste liegen lassen sollen? Ich weiß, dass so etwas nicht erlaubt ist. Aber wir sind auch Menschen und keine Roboter." Die Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung gestartet, nach britischem Recht ist es verboten, schwer verwundete Soldaten des Gegners auf dem Schlachtfeld zu exekutieren. Außerdem verstößt dieses Verhalten gegen die Genfer Konvention.

Die Anklagen in Großbritannien sehen die meisten Soldaten als reine Willkür an. So auch Maclachlan. Während eines Einsatzes 2005 wurde er gefangen genommen und gefoltert. "Ich will hier nicht das Opfer spielen. Aber nach dem, was ich durchgemacht habe, kam keiner dieser Juristen auf die Idee, meine Folterer anzuklagen. Ich habe das später akzeptiert als Teil des Krieges. Aber von unseren Jungs wird jetzt jeder für irgendetwas angeklagt, was ein Schreibtisch-Jurist für ein angebliches Kriegsverbrechen hält."

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