Wird der Laser die entscheidende Waffe der Zukunft? Ein Prototyp von Lockheed Martin konnte eine wichtige Demonstration auf dem Testgelände von White Sands für sich entscheiden. Das Athena-Testsystem hat fünf unbemannte Drohnen abgeschossen. Erfolgsquote 100 Prozent. Die langsamen Outlaw-Drohnen sind kein schweres Ziel, haben aber doch eine Spannweite von 3,30 Metern. Der Bodenlaser arbeitet mit 30-KW-Leistung. Das ist sogar ausreichend, um einen LKW in Brand zu schießen. Das Athena-System ist zudem skalierbar. Andere Laser von Lockheed Martin erreichen sogar 60 KW Leistung.
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Punktziel notwendig
Anders als eine Luftabwehrrakete oder Illustrationen in Science-Fiction-Filmen führt der Treffer des Lasers nicht zu einer Explosion. Die schwierige Aufgabe besteht darin, dass der Strahl eine gewisse Zeit den gleichen Punkt beleuchten muss. In diesem Fall waren es die Heckflügel der Drohnen. Sie fangen Feuer, daraufhin stürzt das Objekt ab. Auf dem Video ist gut zu erkennen, wie die Heckflossen vom Strahl abgesägt werden.

Laser auf dem Wickel
In dem Athena-System verstärkt das Material von Fasern aus seltenen Erden den Effekt des Laserstrahls. Dabei werden mehrere Laser zu einem Strahl gebündelt. Die Fasern sind dabei so dünn und flexibel, dass sie aufgewickelt werden können. Ein einsatzfähiger Laser kann durchaus eine Rolle mit 1000 Metern Lichtleiter mit sich führen. Der notwendige Strom wird von einem Rolls-Royce-Generator geliefert. Derzeit kann das System auf einem LKW oder Panzer montiert werden. Ziel ist aber eine Schrumpfung, sodass es auch für den Einsatz auf Jets und Hubschraubern tauglich wird.
Die Demonstration gegen bewegliche Drohnen ist ein großer Fortschritt gegenüber dem Einsatz auf einem Messstand. Die Ziele sind allerdings höher gesteckt. Letztlich soll ein Laser auch gegen Luftziele in größerer Entfernung eingesetzt werden. Wegen der punktgenauen Wirkung der Waffe muss das Zielradar außerordentlich genaue Daten liefern.
Vorteil der Lichtgeschwindigkeit
Sein Vorteil liegt darin, dass sich der Strahl mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet. Wenn es gelingt, Raketen auf Hyperschall zu beschleunigen – sie würden dann mit 5 bis 11-facher Schallgeschwindigkeit fliegen -, ließen sich diese kaum noch mit anderen Raketen abfangen. Der schnelle Laser hätte dann die besten Chancen, Objekte wie Flughäfen oder Flugzeugträger vor gegnerischen Raketen zu schützen. Gegenüber Raketenwaffen hat der Laser zudem einen Kostenvorteil. Die Anlage selbst ist zwar teuer, der einzelne Schuss kostet aber kaum etwas.
Der Einschlag selbst ist extrem zielgenau, anders als eine explodierende Rakete würde ein Lasertreffer nicht zu Kollateral-Schäden in der Umgebung führen. Auch wenn schon in diesem Jahr mit der Einführung von Lasern gerechnet wird, sind viele Fragen noch ungeklärt. Schon auf dem Video fällt auf, dass die Drohnen keine Ausweichmanöver fliegen. Dass sich langsam fliegende Objekte, die über keinerlei Schutz verfügen, abschießen lassen, sollte nicht verwundern. So leicht dürfte es ein echter Gegner den USA nicht machen.