Die US-Truppen haben ein Führungsmitglied aus dem Terrornetzwerk des Jordaniers Abu Mussab al Sarkawi festgenommen. Der Mann sein zusammen mit fünf Mitstreitern bei einer nächtlichen Razzia in Falludscha gestellt worden, teilten die US-Streitkräfte am Samstag mit. Bei der Aktion im Süden der sunnitischen Widerstandshochburg sei ein Versteck des innersten Zirkels der Gruppe Dschihad und Tauhid ausgehoben worden.
Die Organisation bezichtigte sich zahlreicher Selbstmordanschläge und Entführungen. Nach Einschätzung der US-Streitkräfte operiert sie von Falludscha aus. Der Name des Führungsmitglieds wurde zunächst nicht mitgeteilt.
Bombe explodierte neben US-Konvoi
In Bagdad explodierte am Samstagmorgen eine Bombe, als ein US-Konvoi passierte. Fünf Soldaten wurden verletzt. Der Anschlag ereignete sich an der Hauptstraße zum Internationalen Flughafen der irakischen Hauptstadt. Nach US-Angaben erlitt keiner der Soldaten lebensgefährliche Verletzungen. Augenzeugen berichteten, ein gepanzertes Fahrzeug sei nach der Explosion in Flammen aufgegangen.
Die Hilfsorganisation CARE International appellierte eindringlich an die Entführer ihrer im Irak verschleppten Mitarbeiterin Margaret Hassan, ihr Opfer freizulassen. In einer am Morgen in Sydney veröffentlichten Erklärung erinnerte CARE die Entführer daran, "dass Frau Hassan irakische Bürgerin ist und die Menschen im Irak in ihrem Herzen trägt“.
CARE-Aktivitäten eingestellt
Die 59-Jährige, die Dienstag von Unbekannten entführt wurde, besitzt neben der irakischen auch die britische und irische Staatsbürgerschaft und arbeitet seit fast 30 Jahren im Irak. Seit gut zehn Jahren ist sie für CARE International tätig und leitete im Irak ein Team von 60 Einheimischen, die die Verteilung von Essen, Medikamenten und Wasser organisierten. CARE hat seine Aktivitäten im Irak vorerst eingestellt.
Die Organisation zeigte sich "tief besorgt“ über den aktuellen Zustand Hassans. Der Sender Al Dschasira hatte am Freitag ein Video mit Hassan ausgestrahlt. In dem Video wendet sie sich zitternd und unter Tränen an die britische Bevölkerung. "Bitte, bitte, ich bitte Euch Briten, helft mir“, fleht sie. "Ich will nicht wie Bigley sterben.“ Dabei bezog sie sich auf den Briten Kenneth Bigley, der vor sieben Tagen von seinen islamistischen Geiselnehmern enthauptet worden war. "Bitte helfen Sie mir, dies könnte meine letzte Stunde sein“, sagte sie weiter.
Keine Zusammenarbeit von UN und dem Sondertribunal für den geplanten Prozess gegen Exstaatschef Saddam Hussein
Die Vereinten Nationen äußerten unterdessen die Einschätzung, dass das irakische Sondertribunal für den geplanten Prozess gegen Exstaatschef Saddam Hussein internationalen Rechtsstandards genügen wird. Dies sagte ein Sprecher von Generalsekretär Kofi Annan am Freitag in New York. Weil das irakische Gericht auch die Todesstrafe verhängen dürfe, verbiete sich eine enge Zusammenarbeit mit UN-Institutionen. Nach den Worten des Sprechers werden die UN deshalb auch keine Richter oder Staatsanwälte für das Tribunal ausbilden.
Der Sprecher berichtete weiter, die irakische Regierung habe beim UN-Tribunal für das frühere Jugoslawien in Den Haag angefragt, ob eine Ausbildung von Richtern und Staatsanwälten möglich sei. Dies habe das Generalsekretär Annan aus den genannten Gründen abgelehnt.
AP