Iranisches Atomprogramm Ahmadinedschad sagt UN-Reise ab

Die Reise des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad zum UN-Hauptsitz in New York ist nach Angaben des Teheraner Außenministeriums abgesagt worden. Ahmadinedschad wollte das Atomprogramm seines Landes vor dem Sicherheitsrat verteidigen.

Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad wird das Atomprogramm seines Landes nun doch nicht vor dem UN-Sicherheitsrat verteidigen. Der Regierungschef habe seinen Auftritt in New York abgesagt, weil die USA die Visa für seine Delegation zu spät ausgestellt hätten. So könne Ahmadinedschad nicht rechtzeitig am Sitz in New York eintreffen. Außenminister Manuchehr Mottaki dagegen werde versuchen, den Termin wahrzunehmen. Er habe bereits das nötige Visum.

Die USA hatten den Iranern am Freitagmorgen und -abend Visa in ihrer Botschaft in der Schweiz erteilt. "Es war nicht genug Zeit, um die Visa rechtzeitig nach Teheran zu schicken, damit der Präsident nach New York fliegen kann", sagte Sarif.

Ein Sprecher der US-Vertretung bei den UN wies die Vorwürfe zurück. Der Sicherheitsrat habe noch nicht einmal einen Termin für die Sitzung festgelegt, erklärte Richard Grenell. Allgemein wurde allerdings damit gerechnet, dass das Gremium bereits am Samstag verschärfte Sanktionen gegen das Land beschließt.

Der Iran steht seit Jahren im Verdacht, an Atomwaffen zu arbeiten, hat dies aber immer zurückgewiesen. Die internationale Gemeinschaft verlangt, dass das Land sein gesamtes Atomprogramm offen legt und die Urananreicherung unterbricht, die auch für eine Waffenproduktion genutzt werden kann.

Reuters