Reaktion auf Waffentest "Sofort evakuieren!": Japan löst wegen nordkoreanischer Rakete Alarm auf Hokkaido aus

Nordkorea schießt eine Rakete ab (Archivbild). Japan hat nach einem solchen Test Alarm auf Hokkaido ausgelöst
Nordkorea testet eine Rakete (Archiv). Japan hat nach einem solchen Abschuss Alarm auf Hokkaido ausgelöst
© Uncredited / KRT / AP / DPA
Nordkorea hat nach südkoreanischen Angaben offenbar eine neuartige ballistische Rakete getestet – und damit in Japan vorübergehend für mächtig Aufregung gesorgt.

Ein nordkoreanischer Raketentest hat in Japan kurzzeitig für Alarmstimmung gesorgt. Nach Angaben des südkoreanischen Militärs hatte Nordkorea am Donnerstag eine atomwaffenfähige Rakete mit einer Reichweite von vermutlich tausenden Kilometern in Richtung offenes Meer abgefeuert. Der Start der Rakete sei in der Nähe der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang erfolgt, teilte der Generalstab in Seoul mit. Das Geschoss flog demzufolge in einem steilen Abschusswinkel etwa 1000 Kilometer weit in Richtung Japanisches Meer, wo es dann ins Wasser fiel.

Die Behörden in Japan riefen nach dem Raketenstart die Bewohner der nördlichen Insel Hokkaido auf, Schutz zu suchen: "Sofort evakuieren! Sofort evakuieren!", hieß es nach Angaben der "Japan Times" in der Alarmmeldung. Die Menschen sollten sich in einem Gebäude oder unter der Erde in Sicherheit bringen. Etwa 20 Minuten nach dem Start hätten die Behörden Entwarnung gegeben und erklärt, die Rakete sei keine Bedrohung mehr für Japans nördlichste Präfektur.

Japans Regierung verteidigt Alarmmeldung

Aufgrund der unmittelbar nach dem Start vorliegenden Informationen sei zunächst davon ausgegangen worden, dass die nordkoreanische Rakete auf oder in der Nähe von japanischem Territorium einschlagen würde, erklärte ein Regierungssprecher der Zeitung zufolge später auf einer Pressekonferenz. Deshalb sei die Entscheidung getroffen worden, über die japanischen Alarmsysteme J-Alert und Em-Net Warnungen auszusenden.

Der Leiter des Kabinettssekretariats der japanischen Regierung, Hirokazu Matsuno, versicherte, die Entscheidung sei berechtigt und kein Fehler gewesen. "Wir haben die vom Notfallsystem J-Alert ausgegebenen Informationen nicht korrigiert", sagte Matsuno. Die nordkoreanische Rakete sei unmittelbar nach ihrer Entdeckung vom japanischen Radar verschwunden. Erst eine weitere Analyse habe ergeben, dass sie nicht auf japanischem Gebiet einschlagen werde, was zur Aufhebung der Evakuierungswarnung geführt habe.

"Angesichts der Aufgabe des J-Alert-Systems, die Öffentlichkeit unverzüglich über die Gefahr herabfallender Objekte wie Raketen zu informieren, haben wir die Warnung unter dem Gesichtspunkt herausgegeben, dass die Sicherheit der Menschen in Japan höchste Priorität hat", zitiert die "Japan Times" den Kabinettschef. "Ich glaube, dass die Entscheidung, den Alarm auszusprechen, angemessen war."

Quelle: "Japan Times"

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