Dabei wurde ein jordanischer Soldat getötet. Sicherheitskräfte fahndeten nach Arabern, darunter Syrer, Iraker, Ägypter und Jordaniern, die als Attentäter verdächtigt wurden. Die Polizei durchsuchte nach Angaben aus Sicherheitskreisen ein Armenviertel in Akaba und riegelte es ab. Im Internet bekannte sich eine Gruppe zu dem Anschlag, die bereits für die Bombenanschläge im ägyptischen Scharm el Scheich Ende Juli sowie in dem Touristenort Taba im vergangenen Jahr die Verantwortung übernommen hatte. Akaba liegt wie die Badeorte am Roten Meer. Jordanische Sicherheitsvertreter vermuten jedoch die Extremistenorganisation Al-Kaida hinter dem Anschlag.
Der Kommandeur eines der US-Schiffe sagte, es sei davon auszugehen, dass die Raketen die beiden Amphibienfahrzeuge zum Ziel gehabt hätten. Ein Geschoss sei über den Bug der von ihm kommandierten USS "Ashland" hinweggeflogen. Niemand sei auf seinem Schiff verletzt worden. Seinen Angaben zufolge lagen beide Fahrzeuge wegen gemeinsamer Übungen mit der jordanischen Marine im Hafen. Nach dem Angriff lichteten sie die Anker und fuhren den Golf von Akaba hinab.
Anschläge auf US-Kriegsschiffe
Das US-Präsidialamt verurteilte den Anschlag und kündigte Untersuchungen in Zusammenarbeit mit den jordanischen Behörden an. "Die USA werden stets jegliche Anstrengung unternehmen, unsere Einsatzkräfte zu unterstützen und vor jeglichem Schaden zu schützen, so wie sie die Bürger der USA schützen", sagte Sprecher Trent Duffy. Einem Sprecher der US-Marine zufolge war es der erste Angriff auf ein US-Kriegsschiff in der Region seit mehr als einem Jahr. Im April 2004 wurden drei US-Soldaten vor der irakischen Küste bei einem Anschlag auf die USS "Firebolt" getötet. Vor fünf Jahren starben 17 US-Soldaten bei einem Bombenangriff auf den US-Zerstörer "Cole", der im Hafen des jemenitischen Aden lag. Dafür wurden im vergangenen Jahr in dem arabischen Land sechs Al-Kaida-Mitglieder zu harten Strafen verurteilt, einer davon zum Tode.
Die drei Katjuscha-Raketen wurden jordanischen Angaben zufolge von einem Lagerhaus im Industriegebiet am Stadtrand von Akaba aus abgeschossen. Das Lagerhaus sei vor einigen Tagen von drei Irakern und einem Ägypter gemietet worden, sagte ein Sicherheitsvertreter. Getroffen wurden auf jordanischer Seite Armeeangaben zufolge ein Gebäude des Haupt-Terminals des Hafens und ein Militärkrankenhaus der Stadt. Der getötete Soldat habe an dem Lagerhaus Wache gestanden. Es wird den Angaben zufolge von der US-Armee genutzt und dient als Umschlagsplatz für Lieferungen in den Irak.
Armenviertel abgeriegelt
Israels Verteidigungsminister Schaul Mofas sprach von "ein oder zwei" Katjuscha-Raketen, die in der Gegend um den Flughafen von Eilat eingeschlagen seien, wo auch Hotels stehen. Verletzt worden sei hier niemand. Eilat und Akaba liegen neun Kilometer von einander entfernt am Ende des Golfs von Akaba. Die Angriffe seien offenbar koordiniert gewesen, sagte Mofas. Noch sei nicht bekannt, wer dahinter stehe. Israel und Jordanien stünden bei den Ermittlungen in ständigem Kontakt auf allen Ebenen.
Die jordanische Polizei sperrte Akaba und sein Industriegebiet weiträumig ab, im Hafen ging der Betrieb jedoch normal weiter. Hunderte Polizisten und Soldaten hätten das Armenviertel Schalala abgeriegelt, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Freitag aus den Kreisen. Die Sicherheitskräfte durchsuchten die Häuser.
Der Angriff verunsicherte die Ölmärkte und trug zu einem Anstieg des Ölpreises auf mehr als 64 Dollar je Barrel bei. Der Anschlag habe an den Märkten einmal mehr den Eindruck erweckt, der Nahe Osten sei ein Pulverfass, sagte ein Händler.
Reuters