Keine Todesstrafe für Assange Schweden will Garantie für das Leben des Wikileaks-Gründers

Für eine Auslieferung des Wikileaks-Gründers Julian Aussange an die Amerikaner fordert Schweden einen Verzicht auf die Todesstrafe.

Schweden verlangt für den Fall einer Auslieferung von Julian Assange an die USA Garantien der Amerikaner, den Gründer des Enthüllungsportals WikiLeaks nicht hinzurichten. Dies sei eine der Bedingungen, an die eine etwaige Überstellung Assanges an die USA gebunden wären, sagte die stellvertretende Direktorin für Strafsachen und internationale Zusammenarbeit im schwedischen Justizministerium, Cecilia Riddselius, der "Frankfurter Rundschau" (Dienstagausgabe). "Wir werden niemals eine Person ausliefern, der die Todesstrafe droht." Das verlange auch die Grundrechte-Charta der EU, die auch Schweden und Großbritannien unterzeichnet hätten.

Assange hält sich derzeit in der Botschaft Ecuadors in London auf. Die Briten wollen ihn an Schweden ausliefern, wo ihm sexuelle Belästigung und Vergewaltigung vorgeworfen wird. Assange hatte aber wiederholt erklärt, er fürchte im Falle einer Überstellung nach Schweden eine Auslieferung an die USA, wo ihm die Todesstrafe drohe. Assange hatte daher um politisches Asyl in Ecuador ersucht, dem die Regierung des südamerikanischen Landes zustimmte. Großbritannien will Assange indes nicht unbehelligt ausreisen lassen. Dies hat eine schwere diplomatische Krise zwischen den beiden Ländern ausgelöst.

"Hexenjagd" auf Assange?

WikiLeaks sorgte 2010 weltweit für Furore, als es Tausende geheime US-Dokumente unter anderem über die Kriege im Irak und Afghanistan veröffentlichte. Die US-Regierung sieht in Assange seitdem einen Landesverräter.

Die USA wiesen unterdessen die Kritik Assanges zurück, der von US-Präsident Barack Obama ein Ende der "Hexenjagd" gegen WikiLeaks gefordert hatte. Assange versuche, mit wilden Behauptungen von den Vergewaltigungsvorwürfen gegen ihn abzulenken, sagte eine Sprecherin des US-Außenministeriums.

Reuters
ivi/reuters