Im Kampf gegen den Klimawandel sieht US-Außenminister John Kerry alle Staaten der Erde und damit auch die Entwicklungsländer in der Pflicht. Es bleibe keine Zeit, "herumzusitzen und hin und her zu überlegen, wer dafür verantwortlich ist, zu handeln", sagte Kerry im peruanischen Lima. "Jeder ist verantwortlich." In Lima geht heute die Klimakonferenz in die Schlussrunde.
Er könne den Ärger der Länder sehr gut verstehen, die das Gefühl hätten, wegen der Industrieländer nun in der Zwickmühle zu sitzen, sagte Kerry. Er gestand die Verantwortung der USA "und anderer Industrieländer" ein. Letztlich gehe es aber um die Gesamtmenge an Treibhausgasemissionen, die reduziert werden müssten und nicht um den Anteil einzelner Länder. Mittlerweile seien Entwicklungs- und Schwellenländer für mehr als die Hälfte der CO2-Emissionen verantwortlich. Deshalb sei es "entscheidend", dass auch diese Staaten handelten.
Schwierige Debatte
Das Problem der Lastenverteilung im Kampf gegen die Erderwärmung ist eine anhaltende und schwierige Debatte. Während vor allem die reichen und industrialisierten Länder für den Klimawandel verantwortlich gemacht werden, sind es vordergründig die ärmeren Länder, die die Folgen wie steigende Meeresspiegel und höhere Temperaturen ausbaden müssen.
In Lima soll der Entwurf eines umfassenden internationalen Klimaschutzabkommens vorgelegt werden, das dann bei der nächsten UN-Klimakonferenz Ende kommenden Jahres in Paris beschlossen werden soll. Kerry warnte im Fall eines Scheiterns der Verhandlungen vor einer "Tragödie".