Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss im österreichischen Nationalrat seziert die skandalreichen Kanzlerjahre des Sebastian Kurz. Dabei wird klar, dass der ehemalige Polit-Star nicht allein das Problem des Landes war. Sondern Symptom einer zerrütteten politischen Kultur.
Schon der erste Tag des parlamentarischen Untersuchungsausschusses im Wiener Parlament förderte Dramatisches zutage. Nicht etwa, dass die Befragung des wortkargen aktuellen Bundeskanzlers Karl Nehammer vergangene Woche zu neuen Erkenntnissen geführt hätte. Der amtierende Regierungschef gab zu Protokoll, er sei "nicht involviert" gewesen, als sein Vorvorgänger mit zweifelhaften Mitteln am Aufstieg seiner türkis-farbenen Bewegung gebastelt hatte. "Erst aus den Medien" habe er über jene Aktivitäten erfahren, die zum Rücktritt von Sebastian Kurz im Oktober 2021 führten.