Der im Jemen entführte deutsche Entwicklungshelfer ist frei. Das sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts in Berlin am Donnerstagabend. "Wir sind erfreut, dass der Deutsche und die anderen Verschleppten wohlbehalten und unversehrt in Freiheit sind", sagte die Sprecherin. Zu den Hintergründen der Tat und dem Ablauf der Freilassung machte das AA keine Angaben. Der Deutsche gehörte zu einer Gruppe von Mitarbeitern der Vereinten Nationen.
Wie die staatliche jemenitischen Nachrichtenagentur Saba berichtete, hatten Bewaffnete die UN-Gruppe, der auch Bürger aus Kolumbien, dem Irak und ein Palästinenser angehörten, nahe der Hauptstadt Sanaa verschleppt. Die Entführer forderten die Freilassung eines Gefangenen, hieß es.
Keine Verbindung zwischen Entführungen Deutscher
Die befreiten Geiseln sollen für das UN-Büro für Humanitäre Hilfe (OCHA) tätig sein. Die Fahrzeuge der UN-Mitarbeiter seien am Stadtrand von Sanaa gestoppt worden, hieß es. Auch zwei jemenitische Fahrer waren bei der Aktion verschleppt worden.
In den vergangenen Wochen hatte sich die Zahl der Entführungen deutscher Staatsbürger gehäuft. Im Januar waren bereits zwei deutsche Touristen in Äthiopien verschleppt worden, dazu ein Entwicklungshelfer in Pakistan und ein Ingenieur im Norden Nigerias. Zwischen den Fällen könne man aber in keiner Weise Zusammenhänge erkennen, hieß es vom Auswärtigen Amt.
Ministerin sorgt für Verwirrung
Zuvor hatte es noch einmal Zweifel an der Befreiung des UN-Mitarbeiter gegeben. "Leider sind sie noch nicht wieder frei", widersprach die kolumbianische Außenministerin María Angela Holguín am Donnerstag im Radiosender Caracól Meldungen vom Vortag, die Geiseln seien frei. Laut ihren Angaben telefonierte der kolumbianische Botschafter in den Vereinigten Arabischen Emiraten mit der Geisel aus dem südamerikanischen Land, der es den Angaben zufolge gut ging. Die Entführer hätten keine weitere Kontaktaufnahme gewünscht, sagte Holguín. Am Abend kam dann schließlich die erlösende Meldung.