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Manöver mit US-Soldaten Südkorea schreckt kommunistische Nachbarn auf

Zehntausende Soldaten der USA und Südkoreas haben ein gemeinsames Militärmanöver begonnen. Nordkorea antwortet mit Drohgebärden.

Die Streitkräfte Südkoreas und der USA haben am Montag ein riesiges Gemeinschaftsmanöver zur Prüfung der Verteidigungssysteme gegen mögliche Angriffe aus Nordkorea gestartet. An der bis Ende August dauernden Militärübung "Ulchi Freedom Guardian", die vor allem virtuell von den Kasernen aus und nicht auf freiem Feld stattfindet, nehmen nach Angaben der US-Armee mehr als 30.000 ihrer Soldaten teil, darunter 3000 eingeflogene GIs aus den USA und von Stützpunkten in der Pazifik-Region. Südkorea ist der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap zufolge mit etwa 56.000 Militärangehörigen beteiligt.

Sowohl die USA als auch Südkorea betonten den defensiven Charakter des Manövers. Die nordkoreanische Seite vermutete dahinter hingegen Vorbereitungen für einen präventiven Angriff mit Atomwaffen. "Die gegenwärtige Lage erfordert eine Verstärkung der Abschreckungsvorkehrungen und beweist, dass es vollkommen richtig war, das Atomthema nochmals zu prüfen", hieß es in einer von den Staatsmedien verbreiteten Mitteilung des Außenministeriums in Pjöngjang.

Kim Jong Un droht mit Krieg

Am Wochenende berichteten die Staatsmedien, dass Machthaber Kim Jong Un die Artillerieeinheit besucht habe, die für den Beschuss der grenznahen südkoreanischen Insel Yeonpyeong im November 2010 verantwortlich war. Im Falle eines Angriffs des Feindes sollte Nordkorea einen "Heiligen Krieg für die nationale Wiedervereinigung" führen, wurde Kim zitiert. Bei dem Angriff auf die Insel wurden vier Menschen getötet. Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel hatten sich durch den Vorfall erheblich verschärft.

Nordkorea hatte bereits im Juli dieses Jahres eine "vollständige Überprüfung" der Atomfrage angekündigt. Nach eigenen Angaben ist der Staat bereits im Besitz einer Atomwaffe. Experten rechnen seit geraumer Zeit mit einem dritten Atomtest des Landes, nachdem Pjöngjang im Oktober 2006 und im Mai 2009 Bomben testete. Die USA, Japan, Südkorea und andere Staaten drohten für diesen Fall mit einer Verschärfung ihrer Sanktionen.

mlr/AFP/DPA DPA

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