Mussa Kussa in London Gaddafi-Sohn begründet Außenminister-Flucht mit Krankheit

Die Meldung hatte am vergangenen Mittwoch für Aufregung gesorgt: Mussa Kussa, Libyens Außenminister und enger Gaddafi-Vertrauter, war ins britische Exil gegangen. Nun versucht ein Gaddafi-Sohn zu beschwichtigen: Kussa habe nur nach London ins Krankenhaus gemusst.

Der zurückgetretene libysche Außenminister Mussa Kussa ist nach Angaben eines Sohnes von Machthaber Muammar el Gaddafi nur nach Großbritannien geflohen, weil er krank ist. "Er hat uns gesagt, dass er krank ist und alle drei Monate nach London ins Krankenhaus muss", sagte Seif el Islam am Dienstag der britischen BBC. "Wir haben ihm erlaubt, zunächst nach Djerba in Tunesien zu reisen." Kussa war am vergangenen Mittwoch über Tunesien ins britische Exil gegangen und als Außenminister zurückgetreten.

"Wir werden seit zwei Wochen bombardiert. Stellen Sie sich mal diesen psychologischen Druck vor", sagte Gaddafis Sohn weiter. "Und wenn Sie dann noch krank und alt sind, treten Sie zurück. Es ist schließlich ein Krieg." Zu möglichen Verwicklungen Kussas in den Anschlag von Lockerbie in Schottland im Jahr 1988 sagte Seif, diesbezüglich gebe es "keinerlei Geheimnisse" mehr. Die USA und Großbritannien wüssten bereits alles über das Attentat. Die schottische Justiz will in London eine Befragung Kussas durchsetzen, der früher Chef des libyschen Geheimdienstes war.

AFP
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