Mit Flugzeugen und Minenjägern Nach Schaden an finnisch-estnischer Pipeline: Nato will Präsenz in Ostsee verstärken

Ein Aufklärungsflugzeug vom Typ Awacs der Nato
Ein Aufklärungsflugzeug vom Typ Awacs der Nato
© Oliver Berg / DPA
Nach der Beschädigung der Gas-Pipeline zwischen Finnland und Estland will die Nato ihre Patrouillen in der Ostsee verstärken. Überwachungs- und Aufklärungsflüge sowie eine Flotte von Minenjägern sollen dabei zum Einsatz kommen.

Nach dem Schaden an einer Gaspipeline zwischen Estland und Finnland will die Nato ihre Patrouillen in der Ostsee verstärken. Vorgesehen seien "zusätzliche Überwachungs- und Aufklärungsflüge unter anderem mit Seepatrouillenflugzeugen, Awacs-Flugzeugen und Drohnen", erklärte das Militärbündnis am Donnerstag. Zudem werde "eine Flotte von vier Minenjägern" in der Region eingesetzt.

Die Ankündigung erfolgte, nachdem Schäden an Ostsee-Pipeline Balticconnector zwischen Finnland und Estland sowie an einem Telekommunikationskabel zwischen Schweden und Estland entdeckt worden waren.

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"Wir beobachten die Lage weiterhin genau und stehen in engem Kontakt mit unseren Verbündeten Estland und Finnland sowie mit unserem Partner Schweden", sagte Nato-Sprecher Dylan White. Die Nato werde "alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit der Verbündeten zu gewährleisten", fügte er hinzu.

Nordeuropäische Länder wollen Infrastruktur stärker überwachen

Die Betreibergesellschaften der Pipeline Balticconnector hatten vergangene Woche einen plötzlichen Druckabfall in der Leitung bemerkt. Der Gastransport wurde daraufhin unterbrochen, seitdem ist die Leitung außer Betrieb. Der dafür verantwortliche Schaden war laut finnischen Behörden vermutlich "durch eine mechanische Kraft" von außen verursacht worden. Für den Fall eines Sabotageakts kündigte die Nato eine "entschiedene Antwort" des Militärbündnisses an. Die Ursache des Vorfalls ist bislang aber nicht vollständig geklärt.

In der Folge des Vorfalls hatten sich zehn nordeuropäische Länder, darunter Finnland, Schweden und Estland, darauf geeinigt, an einer verstärkten Überwachung wichtiger Infrastruktur zu arbeiten.

Die Reparatur an der Pipeline wird nach Angaben des Betreibers mindestens fünf Monate dauern. Die Pipeline war 2019 in Betrieb genommen worden und seit dem Stopp der Erdgas-Importe aus Russland im Mai 2022 infolge des Ukraine-Krieges die einzige Leitung, über die Finnland Gas importieren konnte.

Die Pipeline verläuft auf einer Länge von rund 150 Kilometer zwischen Inkoo in Finnland und Paldiski in Estland durch den Finnischen Meerbusen im östlichen Teil der Ostsee. Der betroffene Offshore-Abschnitt im Meer ist gut 77 Kilometer lang.

AFP · DPA
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