Protestanten und Katholiken vereinbarten in Belfast die Bildung einer gemeinsamen Regierung. Sie soll am 8. Mai ihre Arbeit aufnehmen. Das verkündete der Vorsitzende der protestantischen DUP, Ian Paisley, nach einem Treffen mit dem Chef der katholischen Sinn Fein, Gerry Adams. Es war das erste direkte Gespräch zwischen den beiden langjährigen Rivalen. "Ich glaube, dass ungeheure Möglichkeiten für unsere Provinz vor uns liegen", sagte Paisley.
Die Vergangenheit dürfe kein Hindernis darstellen auf dem Weg zu "einer besseren und stabileren Zukunft für unsere Kinder", erklärte der 80-jährige pro-britische Politiker. Adams bezeichnete die Übereinkunft als "Beginn einer neuen politischen Ära auf dieser Insel". Nach den Konflikten, die Protestanten und Katholiken in den vergangenen Jahrhunderten ausgetragen hätten, sei dies ein neuer Anfang, sagte der Vorsitzende der IRA-nahen Sinn Fein. Sowohl Adams als auch Paisley erklärten, ihre Stellvertreter würden unmittelbar Verhandlungen über das gemeinsame Regierungsprogramm aufnehmen.
Großbritannien hatte den Parteien für die Regierungsbildung eine Frist bis Montag um Mitternacht gesetzt und damit gedroht, im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen das erst am 7. März gewählte Parlament aufzulösen. Der britische Nordirlandminister Peter Hain hat allerdings bereits angekündigt, das Ultimatum zu verlängern, falls es zu einer konkreten Annäherung kommt