Nordkorea Nordkorea bietet Ende von Atomwaffentests an

Nordkorea hat den USA einen Verzicht auf Tests und Entwicklung von Atomwaffen angeboten. Im Gegenzug verlangt das Regime in Pjöngjang von den USA Hilfsleistungen und die Streichung von der Liste terroristischer Staaten.

Im Streit um das nordkoreanische Atomprogramm hat Pjöngjang einen Verzicht auf Tests und die Entwicklung von Nuklearwaffen angeboten. Das meldete die amtliche Nachrichtenagentur KCNA am Dienstag. Der Schritt wurde in einem Kommentar als "mutiges Zugeständnis" bezeichnet. Bereits zuvor hatte Nordkorea angekündigt, es werde seine "nuklearen Aktivitäten" einfrieren, wenn sich die USA im Gegenzug zu Hilfsleistungen bereit erklärten und das Land von der Liste der den Terror unterstützenden Staaten strichen.

Grundlage für neue Gespräche

Am Dienstag spezifizierte Nordkorea, es sei bereit, von der Entwicklung und dem Testen von Atomwaffen Abstand zu nehmen und auch den Betrieb von Atomanlagen einzustellen, die friedlichen Zwecken dienten. Das Angebot solle Grundlage für die Vorbereitung neuer Gespräche sein, meldete KCNA. Falls die USA dies ablehnten, sei keine Basis mehr für einen Dialog vorhanden.

Die US-Regierung hat wiederholt erklärt, bevor sie Nordkorea Zugeständnisse mache, müsse das Land zunächst nachweisbar mit dem Abbau seines Atomprogramms beginnen. Eine erste Gesprächsrunde zwischen den USA, China, Russland, Japan sowie Nord- und Südkorea ging im August ohne konkretes Ergebnis zu Ende. Bislang gibt es noch keinen Termin für die Wiederaufnahme der Verhandlungen. Südkorea und Russland halten es für unwahrscheinlich, dass es noch in diesem Monat zu einer neuen Gesprächsrunde kommt.

US-Delegation in Nordkorea

Unterdessen reiste eine US-Delegation von Peking aus nach Nordkorea, um dort möglicherweise das umstrittene Atomkraftwerk Yongbyon zu besichtigen. Ein Sprecher des südkoreanischen Außenministeriums erklärte, die Delegierten wollten sich bis Samstag in Nordkorea aufhalten. Der Yongbyon-Komplex steht im Zentrum des Streits. Seit Ausweisung der UN-Inspektoren Ende 2002 hat Nordkorea keine internationalen Kontrollen des Werks mehr zugelassen.