Pakistan Bin Laden ist beliebter als Musharraf

Einer von einer amerikanischen Anti-Terror Organisation durchgeführten Umfrage zufolge, ist Osama bin Laden in Pakistan beliebter als Präsident Pervez Musharraf. Ein Großteil der Befragten ist gegen den Anti-Terror Krieg der USA und fast die Hälfte gibt an, die al Kaida gut zu finden.

Einer von einer Anti-Terror Organisation durchgeführten Umfrage unter Pakistanis zufolge sei Pakistans Präsident Pervez Musharraf, ein den USA nahestehender Politiker, in seinem Land weniger beliebt als der al Kaida Führer Osama bin Laden, berichtet die CNN auf ihrer Website "cnn.com".

Das Ergebnis ist verstörend

Die Ergebnisse, so die CNN, stammen aus einer Umfrage, die im Auftrag der Organisation "Terror Free Tomorrow", einer unparteiischen ehrenamtlichen Anti-Terror Gruppe aus Washington D.C., von "D3 Systems of Vienna" in Virginia und dem "Pakistan Institute for Public Opinion" durchgeführt worden ist. Über 1000 Pakistanis seien dafür im gesamten Land befragt worden, sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gegenden.

Demnach seien fast drei Viertel der für "Terror Free Tomorrow" Befragten gegen den US-Militäreinsatz gegen al Kaida und die Taliban in Pakistan. Der Vorsitzende der Anti-Terror Organisation, Ken Ballen, sagte laut CNN, dieses Umfrageergebnis sei das verstörender als jedes andere Ergebnis, das "Terror Free Tomorrow" jemals ermittelt habe.

74 Prozent gegen US-Militäraktion

Der Befragung zufolge sei bin Laden bei 46 Prozent der Befragten beliebt, Musharraf komme dagegen nur auf 38 Prozent. US-Präsident George W. Bush stehen nur neun Prozent der Befragten positiv gegenüber. Weiter berichtet die CNN, dass 66 Prozent der Teilnehmer an der Umfrage angegeben haben zu glauben, der Krieg der USA gegen den Terror sei gegen den Islam gerichtet oder anti-muslimisch motiviert. "Bei dem Versuch die Herzen und Überzeugungen der Pakistanis für uns zu gewinnen, haben wir versagt", zitiert die CNN Kenn Ballen. 74 Prozent der Befragten gaben an, gegen Militäraktionen der USA gegen al Kaida oder Taliban in Pakistan zu sein.

Nach dem Erdbeben in der Kaschmirregion im Oktober 2005 habe die amerikanische Hilfe dazu geführt, dass damals 46 Prozent den USA positiv gegenüber gestellt gewesen seien. In der jüngsten Umfrage äußerten laut CNN jedoch nur 19 Prozent eine positive Einstellung gegenüber den USA. Mittlerweile geben 43 Prozent an, die al Kaida gut zu finden, die Taliban kommen auf 38 Prozent und lokale Extremistengruppen auf 37 bis 49 Prozent.

Selbstmordattentate "selten oder nie gerechtfertigt"

Dennoch gebe es in der Umfrage auch einige erfreuliche Ergebnisse. So habe die Oppositionsführerin Benazir Bhutto, die für ihre gemäßigte und fortschrittliche Einstellung bekannt sei, unter den Befragten eine Unterstützung von 63 Prozent, berichtet die CNN. Außerdem vertraten 75 Prozent der Befragten die Meinung, Selbstmordattentate seien "selten oder nie gerechtfertigt".

Laut CNN habe die Mehrheit der Pakistanis angegeben, ihre Sicht der USA würde sich verbessern, wenn die USA ihre humanitäre Hilfe für Pakistan aufstocke und es mehr Investitionen in Pakistan sowie Arbeitsvisa für Pakistanis in den USA gebe.

ems