Pussy Riot Kein Gnadengesuch bei Putin

Die drei zu Haftstrafen verurteilten Musikerinnen der russischen Punkband Pussy Riot wollen Präsident Wladimir Putin nicht um Gnade bitten. Derweil drohen Kremlkritiker Kasparow fünf Jahre Lagerhaft.

Die drei zu Haftstrafen verurteilten Musikerinnen von Pussy Riot lehnten ein Gnadengesuch ab. "Mit dieser Gnade sollen sie zum Teufel fahren", hätten die Frauen auf eine entsprechende Nachfrage ihrer Anwälte geantwortet, sagte Verteidiger Nikolai Polosow der Nachrichtenagentur AFP. Er bekräftigte zugleich, gegen die Urteile in Berufung gehen zu wollen.

Die 22-jährige Nadeschda Tolokonnikowa, die 24-jährige Maria Alechina und die 30-jährige Jekaterina Samuzewitsch waren am Freitag des "Rowdytums" aus religiösem Hass schuldig erklärt und zu jeweils zwei Jahren Lagerhaft verurteilt worden. Sie hatten bei einer kurzen Performance im Februar in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale die Muttergottes aufgefordert, Putin zu vertreiben und dessen enge Verbindung zur russisch-orthodoxen Kirche kritisiert. Nach Ansicht von Beobachtern könnte die Strafe in einem Berufungsverfahren reduziert werden.

Ein Gericht in St. Petersburg will nach eigenen Angaben bis zum Ende der Woche über die Zulassung einer Klage gegen US-Popstar Madonna befinden. Die Klage wurde von neun Schwulengegnern eingereicht, nachdem die Sängerin während eines Konzerts in der Stadt in diesem Monat für die Rechte Homosexueller geworben hatte. Der Anwalt der Kläger, Alexander Potschujew, sagte AFP, bei dem Verfahren gehe es um einen Streitwert von 333 Millionen Rubel (8,4 Millionen Euro). In St. Petersburg war im Februar ein Gesetz in Kraft getreten, das ein öffentliches Eintreten für Homosexualität verbietet. Madonna setzte sich auch für Pussy Riot ein.

AFP
jat/AFP