Der griechische Präsident Karolos Papoulias kommt am Sonntagvormittag in Athen mit den Chefs der drei größten Parteien zusammen, um in einem letzten Versuch doch noch eine neue Regierung zu bilden. Das Treffen soll um 11.00 Uhr beginnen. Zunächst empfängt Papoulias den Vorsitzenden der konservativen Nea Demokratia (ND), Antonis Samaras, Sozialisten-Chef Evangelos Venizelos und den Chef des radikalen Linksbündnisses Syriza, Alexis Tsipras. Danach sind separate Treffen mit den Anführern der kleineren Parteien, die es bei der Wahl vor einer Woche ins Parlament geschafft hätten, einschließlich der rechtsextremen Goldenen Morgenröte, geplant.
Das Linksbündnis Syriza lehnt den Rettungsplan für Griechenland allerdings weiter ab. Es werde keine Regierung unterstützen, die die Reformen befürworte, sagte Syriza-Sprecher Panos Skourletis der Nachrichtenagentur Reuters.
Die Verfassung sieht keine Frist für die Bemühungen des Präsidenten zur Regierungsbildung vor. Der 82-Jährige hat bislang keine Hinweise auf den Zeitplan gegeben. Sollte auch dieser letzte Versuch einer Regierungsbildung scheitern, steht das Land vor Neuwahlen, die schon im Juni stattfinden könnten. Umfragen sehen derzeit die Linksallianz Syriza als stärkste Kraft. Ein Euro-Austritt des Landes wird damit immer wahrscheinlicher.