Gemeinsam mit den Parteien, die "an die europäische Orientierung und an den Euro glauben", wolle er eine Regierung "zum nationalen Wohl" bilden, sagte Antonis Samaras, nachdem er von Staatspräsident Karolos Papoulias mit der Regierungsbildung beauftragt wurde. Papoulias sagte, es sei ein "kategorischer Imperativ", noch im Tagesverlauf eine Regierung zu bilden.
Samaras' Partei Nea Dimokratia (ND) hatte bei der Parlamentswahl am Sonntag 129 von 300 Parlamentssitzen errungen. Auf den zweiten Platz kam das Linksbündnis Syriza mit 71 Sitzen. Die sozialistische Pasok erhielt 33 Sitze. Die Pasok käme mit den von der ND abgespaltenen Rechtspopulisten Unabhängige Griechen (20 Sitze) und der Demokratischen Linke (17 Sitze) als Koalitionspartner der ND in Frage.
Pasok-Chef Evangelos Venizelos schlug vor, dass sich die vier wichtigsten Parteien im Parlament in einer Regierung der "nationalen Verantwortung" zusammenschließen. Die Gespräche müssten "bis Dienstagabend" abgeschlossen sein, forderte er.
Alexis Tsipras schließt eine Beteiligung aus
Syriza-Anführer Alexis Tsipras, der das zwischen Athen und den internationalen Gläubigern ausgehandelte Sparpaket ablehnt, schloss eine Beteiligung an einer Regierungskoalition jedoch aus. "Wir müssen die Rolle der größten Oppositionspartei übernehmen, um die Regierung zu kontrollieren", sagte er.
Samaras kündigte an, mit der Troika aus EU, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds über den Sparplan zu verhandeln, um das Volk aus der "quälenden Arbeitslosigkeit und den unglaublichen Schwierigkeiten zu führen, unter denen die griechische Familie leidet".
Angela Merkel sagte jedoch, an den Reformschritten könnten "keine Abstriche" gemacht werden. Ein neues Programm mit womöglich zusätzlichen Hilfssummen schloss sie ebenfalls aus. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) erklärte, es könne "keine substanziellen Abstriche bei den Vereinbarungen geben". Am Sonntag hatte er gesagt, er könne sich allerdings "vorstellen, dass wir über Zeitachsen noch einmal reden". US-Präsident Barack Obama nannte das Wahlergebnis "positiv" für die Zukunft Griechenlands.