Rund ein halbes Jahr vor der Wahl in Großbritannien hat Premierminister Gordon Brown in der Wählergunst den Rückstand auf die Opposition verkürzen können. Browns regierende Labour-Partei kommt nach einer neuen Umfrage derzeit auf 31 Prozent. Damit beträgt der Abstand zu der Konservativen Partei, die auf 37 Prozent kommt, nur noch sechs Prozentpunkte. Das ist der geringste Rückstand seit zwei Jahren.
Noch vor einem halben Jahr hatte der Abstand von Labour auf die Tories von Oppositionschef David Cameron 20 Punkte betragen. Nach der am Sonntag im "Observer" veröffentlichten Umfrage kommen die Liberaldemokraten als kleinere Oppositionspartei auf 17 Prozent.
Nach der Umfrage würden die Konservativen zwar die meisten Sitze im Parlament bekommen. Aber obwohl das Mehrheitswahlrecht normalerweise klare Verhältnisse schafft, würden den Tories aber 35 Sitze an einer absoluten Mehrheit fehlen. Das einzige Mal seit dem Zweiten Weltkrieg hatte es 1974 ein Situation gegeben, bei der eine Partei nicht alleine regieren konnte. Der Chef der Liberaldemokraten, Nick Clegg, signalisierte, bei einem solchen "hung parliament" die stärkere der beiden großen Parteien unterstützen zu wollen.
Der Umfrage zufolge könnte Labour von einer wachsenden Zuversicht der Wähler über die wirtschaftlichen Aussichten profitieren. 46 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass es im kommenden Jahr aufwärtsgehen werde. Nur 23 Prozent rechnen mit schlimmeren Zeiten.
Bis Mitte 2010 muss in Großbritannien ein neues Parlament gewählt werden. Der Premierminister kann aber auch einen früheren Termin festlegen.