Finnische Regierungschefin Sanna Marin will nach Wahlniederlage Parteivorsitz abgeben

Die scheidende finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin.
Politstar Sanna Marin hat die Wahl in Finnland mit ihrer Partei, den Sozialdemokraten, verloren.
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Die finnische Noch-Regierungschefin Sanna Marin will nach ihrer Wahlniederlage den Vorsitz der sozialdemokratischen Partei abgeben. In Zukunft wolle sie nur noch eine einfache Abgeordnete sein.

Nach der Niederlage bei der Parlamentswahl in Finnland hat Noch-Regierungschefin Sanna Marin ihren Rückzug vom Vorsitz der sozialdemokratischen Partei angekündigt. "Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich auf dem nächsten Parteitag im September nicht mehr um den Vorsitz (...) kandidieren werde", sagte Marin am Mittwoch in Helsinki. Sie wolle jedoch weiter ihr Mandat als Abgeordnete ausüben.

Die sozialdemokratische SDP von Ministerpräsidentin Marin war bei der Parlamentswahl am Sonntag hinter Konservativen und Rechtspopulisten auf dem dritten Platz gelandet. Marin sagte zudem, sie wolle am Donnerstag den Rücktritt ihrer Regierung einreichen. Sie halte es nicht für wahrscheinlich, in einer neuen Regierung ein Ministeramt zu übernehmen, sollte ihre Partei an der kommenden Regierung beteiligt sein.

Sanna Marin: "große Ehre", Regierung zu führen

Sie bezeichnete es als "große Ehre", die Regierung zu führen. Die Amtszeit als Ministerpräsidentin habe sie jedoch auch beansprucht. "Meine eigene Ausdauer ist in diesen Jahren manchmal auf die Probe gestellt worden", sagte sie.

Marin war bei ihrem Amtsantritt 2019 mit 34 Jahren die jüngste Regierungschefin der Welt und erfreut sich in Finnland Umfragen zufolge nach wie vor großer Beliebtheit. Als Krisenmanagerin führte sie ihr Land souverän durch die Corona-Pandemie und den Beitrittsprozess zur Nato.

Die 37-Jährige stand jedoch wegen ihrer Wirtschaftspolitik in der Kritik. Unter Druck geriet Marin auch, als im August 2022 ein Video im Internet auftauchte, das die Regierungschefin ausgelassen tanzend auf einer Privatparty zeigte.

DPA
tis