Sicherheitsrat UN beschließen Untersuchung des Hariri-Attentats

Der UN-Sicherheitsrat hat eine internationale Untersuchung des Bombenattentats auf den früheren libanesischen Ministerpräsidenten Rafik Hariri beschlossen.

Das entsprechende Mandat für eine unabhängige Ermittlungskommission erteilten die 15 Mitgliedstaaten des Rates am Donnerstag einstimmig.

In seiner Resolution forderte der Rat die Ermittler auf, ihre Arbeit auszuweiten und in drei Monaten ein Ergebnis vorzulegen. Zugleich wurde UN-Generalsekretär Kofi Annan autorisiert, das Mandat für weitere drei Monaten zu verlängern, wenn dies erforderlich werden sollte.

Opposition begrüßt Entscheidung

Die libanesische Regierung hat einer internationalen Untersuchung des Attentats vom 14. Februar, bei dem Hariri und 19 weitere Menschen getötet worden waren, bereits prinzipiell zugestimmt. Eine solche Untersuchung gehört zu den Hauptforderungen der libanesischen Opposition, die Syrien eine Verwicklung in die Bluttat vorwirft. Drusenfürst Walid Dschumblatt begrüßte den UN-Beschluss: "Wir wollten diese Untersuchung von Anfang an, um die Wahrheit zu enthüllen."

Syrien hatte nach dem Attentat unter internationalem Druck den Rückzug aller seiner Truppen und Geheimdienstagenten aus dem Nachbarland angekündigt. Der Rückzug soll vor den libanesischen Parlamentswahlen Ende Mai abgeschlossen sein.

Der jetzige UN-Beschluss wurde von den USA, Frankreich und Großbritannien beantragt. Zuvor hatte eine dreiköpfige Untersuchungskommission unter Hinweis darauf, dass Libanon und Syrien nicht genug täten, um den Hariri-Mord aufzuklären, eine internationale Untersuchung vorgeschlagen.

DPA
DPA