Simbabwe Wo ist Robert Mugabe?

Seit der Wahl in Simbabwe wurde Präsident Robert Mugabe nicht mehr gesehen. Deshalb machen nun Gerüchte die Runde, er habe sich ins Ausland abgesetzt - ein Regierungssprecher dementiert aber umgehend. Ein Ergebnis der Abstimmung liegt aber auch Tage nach dem Urnengang nicht vor.

Drei Tage nach den Wahlen im afrikanischen Krisenstaat Simbabwe hat ein Regierungssprecher Gerüchte über eine Flucht von Präsident Robert Mugabe ins Ausland dementiert. "Der Präsident hat weiterhin die Kontrolle", sagte der Sprecher im südafrikanischen Rundfunk. Er reagierte damit auf Informationen, der seit der Wahl am vergangenen Samstag nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehene Mugabe befinde sich auf dem Flug nach Malaysia.

In Simbabwe ist die Lage auch drei Tage nach den Präsidenten-, Parlaments- und Kommunalwahlen angespannt, weil die Ergebnisse nur schleppend bekanntgegeben werden. Die Opposition hat bereits den Sieg für sich beansprucht. Ein Wahlsieg von Präsident Robert Mugabe sei angesichts der Faktenlage nicht möglich, sagte der Generalsekretär der oppositionellen Bewegung für einen Demokratischen Wandel (MDC), Tendai Biti.

Unabhängige Beobachter erklärten, der Trend deute tatsächlich darauf hin, dass die MDC bei der Präsidentenwahl in Führung liege. Der Vorsprung reiche aber nicht aus, um eine Stichwahl zu vermeiden. Dafür sind mindestens 50 Prozent der Stimmen nötig. Bislang nannte die Wahlkommission keine Ergebnisse der Präsidentenwahl. Lediglich für 90 von 128 Parlamentssitzen waren nach amtlichen Angaben die Mandate vergeben - 43 an die Regierungspartei ZANU PF von Präsident Robert Mugabe und 47 an die MDC.

Die Verzögerungen bei der Bekanntgabe des Wahlergebnisses ließen in Simbabwe neue Manipulationsvorwürfe laut werden. Die Bundesregierung in Berlin appellierte ebenso wie Großbritannien und die EU-Kommission an die Behörden in Simbabwe, die Auszählung der Stimmen schnell und in transparenter Weise abzuschließen. Die USA forderten die Behörden auf, den Willen der Wähler zu respektieren. Die Außenminister von Großbritannien, Frankreich, Italien, den Niederlanden, der Slowakei, Slowenien und Spanien erklärten gemeinsam, sie verfolgten "mit Interesse und Bewunderung" die Berichte von Gruppen der simbabwischen Zivilgesellschaft über Einzelergebnisse aus Wahllokalen.

"Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit demokratisch gewählten simbabwischen Behörden, von denen erwartet wird, dass sie die Menschenrechte und die Einhaltung der Gesetze verbessern, zum Wohl des simbabwischen Volks", hieß es in der in Paris veröffentlichten gemeinsamen Erklärung.