Somalia Blutbad in Mogadischu

Nach viertägigen schweren Kämpfen zwischen aufständischen Islamisten und Regierungstruppen kamen in Mogadischu vermutlich hunderte Menschen ums Leben. Unter den Opfern sind zahlreiche Zivilisten.

Bei den schwersten Kämpfen in Mogadischu seit mehr als 15 Jahren sind offenbar hunderte Menschen ums Leben gekommen. Nach viertägigen Gefechten zwischen aufständischen Islamisten und Soldaten kehrte in der äthiopischen Hauptstadt wieder Ruhe ein. "Das ist das erste Mal seit vier Tagen, dass wir keine Einschläge hören", sagte ein Reporter.

In den Straßen der Stadt lagen zahlreiche Leichen. Eine genaue Zahl der Todesopfer konnte nicht ermittelt werden. Äthiopische Truppen, die das somalische Militär bei seinem Kampf gegen die Aufständischen unterstützen, gaben an, etwa 200 Islamisten getötet zu haben. Augenzeugen berichteten von mehreren hundert Zivilisten, die bei den Kämpfen ums Leben gekommen sind. Anführer des einflussreichsten Stammes der Stadt hatten erklärt, einen Waffenstillstand ausgehandelt zu haben. Vorherige Abkommen waren jedoch häufig gescheitert.

Tägliche Angriffe auf das Militär

Die Islamisten waren zum Jahreswechsel von den von Äthiopien unterstützten Regierungstruppen vertrieben worden. Seitdem starteten sie nahezu täglich Angriffe auf das Militär, bei denen häufig Zivilisten ums Leben kamen. In den vergangenen Tagen war der Konflikt eskaliert. Nach dem Abzug der äthiopischen Soldaten soll eine 8000 Mann starke Friedenstruppe der Afrikanischen Union (AU) für Sicherheit in dem Land am Horn von Afrika sorgen. Anfang März landeten die ersten AU-Friedenssoldaten aus Uganda in Mogadischu, auch sie wurden bereits von Aufständischen angegriffen.

Reuters
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