Sonderzug nach Peking Nordkoreas Staatschef Kim Jong Il besucht offenbar China

Der nordkoreanische Militärmachthaber Kim Jong Il soll nach Medienberichten zu einem Besuch in China eingetroffen sein. China gilt als einziger großer Verbündeter des verarmten, kommunistisch regierten Nordkorea.

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Il ist am Montag offenbar zu einem seltenen Besuch im benachbarten China eingetroffen. Ein Mitarbeiter des Tourismusbüros an der Brücke der Freundschaft, die beide Länder miteinander verbindet, sagte, Kim habe am frühen Morgen den Grenzposten in Dandong passiert. Polizei und Armee hätten zuvor die Anweisung erteilt, vorübergehend keine Touristen abzufertigen. Auch Bahnmitarbeiter der an Nordkorea grenzenden chinesischen Provinz Liaoning bestätigten, dass ein Sonderzug aus dem Nachbarland eingetroffen sei. Das Außenministerium in Peking bestätigte einen Besuch Kim Jong Ils zunächst nicht.

Japanische und südkoreanische Medien hatten Ende April über einen möglicherweise bevorstehenden Besuch des nordkoreanischen Staatschefs in China spekuliert. Kim Jong Il war zuletzt 2006 mit dem Zug dorthin gereist, da er für seine Abneigung gegenüber Flugreisen bekannt ist. China ist für das verarmte Nordkorea ein wichtiger Geldgeber und Hauptlieferant für Treibstoff und Lebensmittel. Analysten zufolge könnte Peking Pjöngjang dazu bewegen, wieder an den Verhandlungstisch der sogenannten Sechs-Nationen-Gespräche zurückzukehren. Die im August 2003 aufgenommenen Gespräche über das umstrittene Atomprogramm Nordkoreas liegen seit April 2009 auf Eis.

DPA · Reuters
APN, DPA, Reuters