Südsudan Mädchen von Soldaten vergewaltigt und verbrannt

Es sind unvorstellbare Gräueltaten: Laut einem UN-Bericht sollen Soldaten der südsudanesischen Armee Mädchen vergewaltigt und lebendig verbrannt haben. Die Gewalt in dem jungen Land hat eine "neue Brutalität und Intensität" erreicht.

Die Vereinten Nationen haben der südsudanesischen Armee vorgeworfen, Frauen und Mädchen vergewaltigt sowie bei lebendigem Leib verbrannt zu haben. Während der jüngsten Kämpfe im nördlichen Bundesstaat Unity seien "weitreichende Menschenrechtsverstöße" registriert worden, erklärte die UN-Mission für den Südsudan (Unmiss) am Dienstag bei der Vorstellung eines Berichts, der sich auf Aussagen von insgesamt 115 Gewaltopfern und Augenzeugen stützt. Die Schilderungen machten eine "neue Brutalität und Intensität" des seit 18 Monaten andauernden Konflikts deutlich, hieß es.

Die Armee hatte im April eine Offensive gegen Rebellen im ölreichen Unity gestartet. Dabei seien "Zivilisten getötet und ausgeplündert, Dörfer zerstört und mehr als 100.000 Menschen in die Flucht getrieben" worden, erklärte Unmiss. Zu den "beunruhigendsten Vorwürfen" zählten Berichte über "Entführung und sexuellen Missbrauch von Frauen und Mädchen, von denen einige angeblich lebendig in ihrer Unterkunft verbrannt wurden", hieß es weiter.

Im Südsudan war im Dezember 2013 der Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem langjährigen Rivalen und früheren Stellvertreter Riek Machar eskaliert. Seitdem versinkt der junge Staat in Gewalt. Verschärft wird der Konflikt dadurch, dass die Politiker verschiedenen Volksgruppen angehören. Schätzungen zufolge wurden bereits zehntausende Menschen getötet, zwei Drittel der zwölf Millionen Einwohner sind nach UN-Angaben auf Hilfe angewiesen, 4,5 Millionen leiden unter Nahrungsmittelknappheit.

AFP
amt