Zwei UN-Beobachter sollen vorerst in der syrischen Rebellenhochburg Homs bleiben. Ein Vertreter des UN-Voraustrupps, Neeraj Singh, sagte der Nachrichtenagentur AFP am Sonntag, die beiden blieben auf Wunsch der Bewohner der Stadt in Homs, die anderen Beobachter würden ihre Besuche in anderen Städten des Landes am Sonntag fortsetzen. Der UN-Voraustrupp, der sich vor Ort ein Bild des brüchigen Waffenstillstands machen sollen, besteht aus acht Mitgliedern. Am Montag sollen laut Singh zwei weitere dazu kommen.
Von dem Besuch des Voraustrupps am Samstag in Homs stellten Aktivisten ein Video ins Internet, das zeigt, wie die Beobachter gebeten werden zu bleiben. Demnach war der Samstag der erste Tag seit dem 5. Februar, an dem die im Zentrum des Landes gelegene Rebellenhochburg nicht beschossen wurde. Die Armee hatte Anfang April nach wochenlangem Artilleriebeschuss das Viertel Baba wieder in ihre Gewalt gebracht. Mehrere weitere Viertel der Stadt sollen jedoch noch immer unter Kontrolle bewaffneter Aufständischer sein.
Ein von dem internationalen Syrien-Sondergesandten Kofi Annan ausgehandelter Waffenstillstand war am 12. April in Kraft getreten. Trotzdem dauert die Gewalt im Land auch weiterhin an: Nach Angaben von Aktivisten vom Sonntag wurden in Douma, einem Vorort von Damaskus, zwei Menschen getötet. Auch in dem Vorort Hatita starb eine Person, meldete die Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter.
Nach UN-Angaben wurden bei den vor mehr als einem Jahr begonnenen Protesten gegen die Staatsführung von Präsident Baschar al-Assad mehr als 9000 Menschen getötet. Am Samstag hatte der UN-Sicherheitsrat für die Entsendung von 300 unbewaffneten Beobachtern nach Syrien gestimmt.