Mit einem "großen Lauschangriff" sind die österreichischen Geheimdienste und die Polizei den drei am Mittwoch in Wien festgenommenen Islamisten auf die Spur gekommen. Bei den Festnahmen der zwei Männer und einer Frau, die ein Drohvideo gegen Deutschland und Österreich produziert haben sollen, seien keine "Trojaner" eingesetzt worden, sagte der Generaldirektor für öffentliche Sicherheit in der Alpenrepublik, Erik Buxbaum, im ORF-Fernsehen. Der Einsatz so genannter Trojaner, wie er in Deutschland zurzeit heftig diskutiert wird, ist in Österreich verboten.
Nach Angaben von Buxbaum wurde auf Grund einer richterlichen Genehmigung der E-Mail-Verkehr der drei überwachten Muslime arabischer Herkunft "mitgelesen". Der bisher in Österreich verbotene Einsatz von Trojanern wäre "natürlich eine Hilfestellung", meinte der Experte. Die Entscheidung darüber müsse aber auf der politischen Ebene fallen. Der Einsatz dürfe "nur unter strengen Auflagen erfolgen". Nach Angaben Buxbaums wurden bei den Verdächtigen ein Laptop, aber keine Waffen und kein Sprengstoff sichergestellt. Es gebe noch einen vierten Verdächtigen, doch bestünde gegen ihn kein Grund für einen Haftbefehl.