Nach den erneuten schweren Auseinandersetzungen in Thailand haben die oppositionellen Rothemden einen Hilfsappell an die Europäische Union gesendet. Die Opposition veröffentlichte am Donnerstag einen Brief an die EU-Botschaft in Bangkok, in dem sie "dringend" um die Entsendung von EU-Beobachtern in das südostasiatische Land bat. "Die Regierung geht mit Gewalt gegen unschuldige Demonstranten vor, und es ist wahrscheinlich, dass es weitere gewaltsame Niederschlagungen geben wird", sagte einer der Anführer der Rothemden, Jaran Ditsatapichai. In der vergangenen Woche hatte die Opposition bereits die Entsendung einer UN-Friedenstruppe gefordert.
Der erbitterte Machtkampf in Thailand hatte sich am Mittwoch auch auf das Umland der Hauptstadt Bangkok ausgeweitet. Bei gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Rothemden und Sicherheitskräften nördlich von Bangkok waren ein Soldat getötet und mindestens 18 Menschen teils schwer verletzt worden. Die Oppositionellen halten seit Wochen ein Geschäftsviertel in Bangkok besetzt und haben sich dort hinter Barrikaden verschanzt. Viele von ihnen sind Anhänger des 2006 gestürzten Regierungschefs Thaksin Shinawatra und fordern den Rücktritt der Regierung von Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva sowie Neuwahlen.