Anzeige
Anzeige

Neuer Präsidentschaftsanlauf Top-Republikaner Mitch McConnell will Donald Trump "absolut" unterstützen

Mitch McConnell, Mehrheitsführer der Republikaner im US-Senat (l.) und der scheidende US-Präsident Donald Trump
Sehen Sie im Video: Donald Trump greift Top-Republikaner Mitch McConnell scharf an.




Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat mit einer Tirade gegen den Top-Republikaner Mitch McConnell den Richtungsstreit in seiner Partei befeuert. In einer Mitteilung machte Trump unmissverständlich klar, dass er für die Zukunft der Republikaner schwarz sehe, sollten sie an McConnell als führender Figur der Partei festhalten. Trump bescheinigte McConnell außerdem fehlendes politisches Verständnis, zudem mangele es ihm an Weisheit, Geschick und Persönlichkeit. McConnell war in den vergangenen Jahren der Mehrheitsführer der Republikaner im Senat und einer der mächtigsten Verbündeten von Trump. Nach der gewaltsamen Erstürmung des US-Kapitols durch aufgestachelte Trump-Anhänger kam es jedoch zum Bruch zwischen den beiden. Parallel tobt innerhalb der Partei seit der Abwahl Trumps bei der Präsidentenwahl im November ein Streit über die zukünftige Ausrichtung der Partei, die nicht nur das Weiße Haus, sondern auch die Kontrolle über den Senat an die Demokraten verlor.

Wird Donald Trump auch der nächste Präsidentschaftskandidat der Republikaner? Die Parteibasis will ihn ohnehin, und jetzt kündigt auch der mächtige Senator Mitch McConnell an, den Ex-Präsidenten unterstützen zu wollen.

Mitch McConnell hat viele Spitznamen, aber der, den er sich selbst einmal gab, trifft ihn wohl am besten: "Sensenmann". Jahrelang war der Republikaner der mächtigste Mann im US-Senat, nutzte seinen Einfluss gnadenlos aus und war dabei ideologisch höchstflexibel. McConnell ist auch derjenige, der Donald Trump gleich zwei Amtsenthebungen erspart hat, obwohl er ihn als Hauptverantwortlichen für den Sturm auf das Kapitol am 6. Januar benannte. Der Ex-Präsident brach daraufhin einen Streit vom Zaun, doch die dicke Luft zwischen den beiden hat sich offenbar wieder verzogen. Auf Fox News kündigte der Senator nun an, eine mögliche Präsidentschaftskandidatur Donald Trumps in dreieinhalb Jahren "absolut" unterstützen zu wollen.

Mit dieser Aussage reiht sich McConnell in die Riege führender Republikaner ein, die sich im Falle einer erneuten Kandidatur hinter den Ex-Präsidenten stellen. Der 79-Jährige aus Kentucky räumte in der Fox-Sendung "Special Report" allerdings auch ein, dass bis 2024 "noch eine Menge passieren kann". "Ich habe noch mindestens vier weitere Mitglieder (Senatoren, d.Red.), von denen ich glaube, dass sie ins Präsidentschaftsrennen einsteigen wollen, plus Gouverneure und andere." Da es keinen Amtsinhaber gebe, rechnet McConnell mit einem offenen Ausgang der Nominierung.

Donald Trump ist weiterhin der Star

Obwohl die konservative Partei unter Donald Trump im November vergangenen Jahres sowohl das Weiße Haus, als auch die Mehrheit im Senat verloren hat, stehen sowohl die Basis als auch große Teile der Abgeordneten weiter hinter dem umstrittenen Geschäftsmann. Zwar kritisieren einige erklärte Trump-Gegner das Festhalten am Ex-Präsidenten, doch sie sind in der Minderheit. McConnell selbst sieht daher auch keinen "Bürgerkrieg" innerhalb der Republikaner: "Wir sind gut in Schuss. Im Repräsentantenhaus haben wir Sitze dazugewonnen und wir haben gegen jede Erwartung 50 gewählte Senatoren. Die Demokraten konnten kein einziges Bundesstaatsparlament von uns übernehmen, wir dagegen zwei plus einem Gouverneurssitz", so McConnell über das Wahlergebnis von 2020.

Hoffnung macht den Konservativen, dass Trump in sehr vielen Ecken des Landes weiterhin extrem beliebt ist; immerhin hat er zwölf Millionen Stimmen mehr bekommen als bei seiner ersten Wahl 2016. An dem Mann führt derzeit also kein Weg vorbei. Ob das in vier Jahren allerdings für einen Sieg reichen wird, ist noch völlig unklar. Denn abgesehen von seinem Alter von 74 Jahren stehen dem früheren Staatsoberhaupt mehrere Klagen und womöglich sogar Prozesse ins Haus. Vielleicht darf oder kann er in knapp vier Jahren gar nicht mehr für das Präsidentenamt kandidieren. Machen Beobachter glauben deshalb, dass große Teile der Partei ihn deshalb so stürmisch beklatschen, weil sie sich nicht mit seinen Anhängern anzulegen brauchen und ahnen, dass er 2024 ohnehin weg vom Fenster sein wird.

Trump hält wieder große Reden

Am Sonntag jedenfalls wird Donald Trump seine erste große Rede nach dem Ausscheiden aus dem Amt halten und seine Anhänger auf die kommenden Jahre einschwören. Auf dem jährlichen Kongress der Konservativen tummelt sich eher die Rechtsaußenfraktion, ihr Treffen steht unter dem Motto: "America uncancelled", was sich in etwa mit "Amerika ungebrochen" übersetzen lässt. Der Slogan knüpft unüberhörbar an Trumps Falsch-Behauptung an, die Wahl sei ihm von den Demokraten "gestohlen" worden. Widerspruch wird er auch auf der CPAC kaum erwarten dürfen, im Gegenteil, allein die Rednerliste lässt erahnen, dass dem alten Staatschef dort vor allem gehuldigt werden wird. So werden Ex-Mitarbeiter wie Mike Pompeo (Außenminister) und Sarah Huckabee Sanders (Sprecherin) auftreten, Senator Ted Cruz sowie mindestens ein Trump-Sprössling: Donald Jr.

Quellen: Fox News, DPA, "The Hill"

Mehr zum Thema

Newsticker

VG-Wort Pixel