Rakete trifft Wohnhaus Gelbe Küche wird zum Symbol des Ukraine-Krieges – die traurige Geschichte dahinter

Ukraine: Gelbe Küche wird zum traurigen Symbol des Krieges
Ukraine: Gelbe Küche wird zum traurigen Symbol des Krieges
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STORY: Diese Bilder aus der am Wochenende von russischen Raketen beschossenen ukrainischen Stadt Dnipro zeigen, wie plötzlich der Angriffskrieg das Leben von Familien zerreißt - und wohl seltene Momente des Glücks in blanken Horror verwandelt. Erst vor kurzem hatte in dieser gelben Küche die Familie des im Land bekannten Boxtrainers Mykhailo Korenowskyj den Geburtstag einer der Töchter gefeiert. Dann, am Samstag, trafen russische Raketen das neunstöckige Gebäude, zerstörten Wohnungen, rissen Wände heraus, töteten zahlreiche Menschen. Die Bilder der gelben Küche gingen um die Welt. Laut dem Bürgermeister der Stadt kamen mindestens 44 Personen ums Leben, viele weitere galten zuletzt noch als vermisst. Die Minusgrade hier im Osten der Ukraine machen ein Überleben von möglicherweise noch immer Verschütteten zunehmend unwahrscheinlich. Offiziellen Angaben zufolge wurden mindestens 75 Menschen verletzt - insgesamt sollen rund einhundert den Einschlag der Raketen und dessen Folgen überlebt haben. Der Familienvater soll dabei ums Leben gekommen sein. Internationalen Medienberichten zufolge hatte seine Familie die Wohnung kurz vor dem Angriff verlassen. Sie sei am Leben, so hieß es etwa in einem Bericht der New York Times, die sich auf Augenzeugen beruft.
Eine gelbe Küche wird zum Symbol dafür, wie unvermittelt der Krieg in der Ukraine Glück in Entsetzten und Schmerz verwandelt. Mindestens 45 Menschen kamen bei dem Angriff auf ein Wohnhaus in Dnipro ums Leben. Darunter auch ein bekannter Boxtrainer, der Frau und Kinder hinterlässt.

Nach dem Einschlag einer russischen Rakete in einem Hochhaus in der ukrainischen Stadt Dnipro suchen die Einsatzkräfte weiter nach mehreren Vermissten. Die Trümmer des Hauses seien zu 90 Prozent abgetragen, teilte der Militärgouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Walentyn Resnitschenko, am Dienstag mit. Dort könnten immer noch Menschen liegen. 45 Tote sind bisher aus den Trümmern gezogen worden; etwa 80 Menschen wurden verletzt, unter ihnen auch 16 Kinder. Am Morgen war noch noch 40 Toten die Rede gewesen. Unter den Toten waren auch sechs Kinder. Noch immer lägen 28 Verletzte in Krankenhäusern, bei vielen sei der Zustand kritisch, hieß es. Ein großer Teil des neunstöckigen Hochhauses war am Samstag nach einem Raketentreffer eingestürzt. 200 Wohnungen wurden zerstört.

Rakete zerstört Wohnhaus – verzweifelte Suche nach Vermissten

Unterdessen besuchte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu nach Angaben seiner Behörde das Kampfgebiet in der Ukraine, um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen und Soldaten für ihren Kriegsdienst auszuzeichnen. "Tut alles dafür, dass der Tag näher kommt, der Tag des Sieges heißt. Ich bin überzeugt, dass wir alles tun dafür, dass der Tag kommt", sagte er. Die Ukraine erwartet, dass Russland nach einer Reihe von Niederlagen derzeit eine neue Offensive vorbereitet. Der Angriff auf das im Gebiet Dnipropetrowsk gelegene Dnipro war der folgenreichste von mehreren Angriffen am Samstag. Die heftigste russische Angriffswelle seit dem Jahreswechsel richtete sich erneut auch gegen die ukrainische Energieinfrastruktur. Neben Dnipropetrowsk waren unter anderem auch die Region um die Hauptstadt Kiew, das im Westen gelegene Lwiw (Lemberg) und Charkiw im Osten schwer betroffen. Es gab vielerorts Stromausfälle.

Reuters · DPA
mth