Krieg in der Ukraine Gouverneur von Donezk: Mindestens 15 Tote bei russischem Angriff auf Wohnhaus

Rettungskräfte stehen auf den Trümmern eines Wohnblocks nach einem Raketeneinschlag in der Region Donezk in der Ostukraine
Rettungskräfte stehen auf den Trümmern eines Wohnblocks nach einem Raketeneinschlag in der Region Donezk in der Ostukraine
© Nariman El-Mofty/AP / DPA
Bei russischen Raketenangriffen sind nach ukrainischen Angaben in dem Ort Tschassiw Jar im Gebiet Donezk 24 Menschen in einem eingestürzten Wohnblock verschüttet worden. Bislang seien 15 Menschen tot aus den Trümmern des mehrgeschossigen Hauses gezogen worden.

Bei einem russischen Raketenangriff auf ein Wohngebäude im ostukrainischen Tschassiw Jar sind nach ukrainischen Angaben vom Sonntag mindestens 15 Menschen getötet worden. 24 Menschen seien noch unter den Trümmern des mehrstöckigen Gebäudes verschüttet, teilte der örtliche Rettungsdienst im Online-Netzwerk Facebook mit. Zu drei von ihnen hätten die Rettungskräfte bislang einen Kontakt herstellen können. Fünf Menschen konnten den Angaben zufolge lebend geborgen werden.

Zunächst hatte der Gouverneur der Region Donezk, Pawlo Kyrylenko, erklärt, bei dem russischen Angriff seien mindestens sechs Menschen getötet und fünf weitere verletzt worden. In dem Wohnblock seien zwei Eingänge komplett zerstört worden. Der Gouverneur veröffentlichte zahlreiche Fotos. Das Wohnhaus sei am Vorabend mit russischen Raketen vom Typ Uragan beschossen worden, teilte Kyrylenko in seinem Blog im Nachrichtenkanal Telegram mit.

Ukraine: Bagger unterstützen bei Suche in Donezk

Die Angaben waren von unabhängiger Seite nicht überprüfbar. Allerdings hatte das russische Verteidigungsministerium am Samstag selbst über den Beschuss von Tschassiw Jar berichtet. Russland behauptet immer wieder, keine zivilen Objekte zu beschießen.

Die Einsatzkräfte an dem teilweise eingestürzten Gebäude wurden durch einen Bagger unterstützt. "Ich war im Schlafzimmer, ich kam raus und alles begann zu wackeln, einzustürzen", sagte eine Bewohnerin des Hauses, die ihren Namen nicht nennen wollte, der Nachrichtenagentur AFP.

Am Samstag hatte Gouverneur Kyrylenko mitgeteilt, im Osten der Ukraine sei "die gesamte Frontlinie unter unerbittlichem Beschuss" der russischen Armee. Vor allem die Stadt Slowjansk werde bombardiert. Slowjansk und Kramatorsk sind die beiden größten Städte in der Region Donezk, die noch unter ukrainischer Kontrolle stehen. Tschassiw Jar befindet sich rund 50 Kilometer südöstlich von Slowjansk.

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Die russische Armee verfolgt derzeit vordringlich das Ziel, die mehrheitlich russischsprachige Region Donzek zu erobern. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine am 24. Februar wurden in Donezk nach Angaben Kyrylenkos 591 Zivilisten getötet und 1548 weitere verletzt.

DPA · AFP
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