Krieg in der Ukraine Russland hat laut Pentagon etwa die Hälfte seiner Kampfpanzer verloren

Dieses Foto zeigt einen zerstörten russischen T-72-Panzer im Dorf Bohorodychne in der Ostukraine
Dieses Foto zeigt einen zerstörten russischen T-72-Panzer im Dorf Bohorodychne in der Ostukraine Ende Dezember.
© Sameer Al-Doumy / AFP
Die russische Armee ist in ihrem Krieg gegen die Ukraine in "bedeutendem Ausmaß geschwächt" worden, behauptet das US-Verteidigungsministerium. Dennoch dürfe man die Streitkräfte nicht unterschätzen. 

Russlands Streitkräfte haben nach Einschätzung einer führenden Vertreterin des US-Verteidigungsministeriums im Ukraine-Krieg wohl bereits die Hälfte ihrer Kampfpanzer verloren. Moskaus Bodenstreitkräfte in Europa seien in "bedeutendem Ausmaß geschwächt" worden, es gebe auf russischer Seite bereits "Zehntausende Opfer", sagte Celeste Wallander, die im Pentagon unter anderem für Europa, den Nahen Osten und Afrika zuständig ist. Russland habe "wahrscheinlich die Hälfte seines Bestands an Kampfpanzern verloren" – entweder infolge von Kampfhandlungen oder, weil die Ukraine die Panzer erbeutet habe, sagte sie weiter. Unabhängig überprüfen lassen sich die Aussagen nicht.

Russland lernt laut Pentagon aus Rückschlägen in der Ukraine

Rund 80 Prozent der russischen Bodenstreitkräfte seien Schätzungen zufolge inzwischen in den Angriffskrieg gegen die Ukraine verwickelt, sagte sie. Wallander, deren Rang im Pentagon in etwa vergleichbar ist mit dem Posten einer Staatssekretärin, warnte jedoch davor, Russland zu unterschätzen. Moskau lerne von den bisherigen Rückschlägen und passe seine Taktik in dem Krieg an, sagte Wallander am Freitag bei der Veranstaltung einer Denkfabrik in Washington, dem Zentrum für neue amerikanische Sicherheit (CNAS). Dies zeigten die aktuellen Kämpfe in der Ostukraine.

Zudem habe Russland weiter eine bedeutende Rüstungsindustrie. Die westlichen Sanktionen hätten deren Produktion erschwert und verlangsamt, sagte Wallander. Moskau setze daher auch auf Kooperationen, etwa den Ankauf von Drohnen im Iran, um Ziele in der Ukraine anzugreifen. Zudem habe Russland weiter eine ziemlich bedeutende Luftwaffe. "Während Russland weitere Verluste in der Ukraine einstecken muss, lernt es auch, sich anzupassen", sagte sie.

DPA
mad