Ukraine Neuer US-Vorschlag enthält Gebietsverzicht und Verkleinerung der Armee

Die neuen Friedensvorschläge dürften für Präsident Wolodymyr Selenskyj und die Ukraine schwer zu schlucken sein
Die neuen Friedensvorschläge dürften für Präsident Wolodymyr Selenskyj und die Ukraine schwer zu schlucken sein
© Yavuz Ozden / DPA
Die USA und Russland verhandeln offenbar in Geheimgesprächen über einen Friedensplan für die Ukraine. Jetzt wurde die Regierung in Kiew über erste Ergebnisse informiert.

Die Ukraine hat von den USA einen neuen Vorschlag zur Beendigung des russischen Angriffskrieges erhalten. Wie ein ranghoher ukrainischer Vertreter am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP sagte, sieht der Plan eine Abtretung der von Russland kontrollierten Gebiete, darunter die Krim, und eine deutliche Verkleinerung der ukrainischen Armee vor. US-Medien hatten zuvor über angebliche Geheimgespräche zwischen Moskau und Washington über einen Ukraine-Friedensplan berichtet.

In dem Plan sei die Rede von der "Anerkennung der Krim und anderer von Russland besetzter Gebiete", erfuhr AFP. Zudem solle Kiew seine Armee auf 400.000 Soldaten verkleinern.

Russland kontrolliert ein Fünftel der Ukraine

Die russischen Streitkräfte kontrollieren derzeit etwa ein Fünftel des ukrainischen Territoriums. Die ukrainische Schwarzmeerhalbinsel Krim hatte Moskau bereits 2014 annektiert. Im September 2022 erklärte Russland Donezk und Luhansk sowie die Regionen Cherson und Saporischschja für annektiert. Große Teile dieser Regionen werden von Russland kontrolliert.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hielt sich am Mittwoch zu Gesprächen in der Türkei auf. Vertreter der USA oder Russlands waren bei dem Treffen zwischen Selenskyj und dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan nicht anwesend.

Medienbericht spricht von 28-Punkte-Plan

Das US-Medienportal "Axios" hatte zuvor über angebliche Geheimgespräche zwischen Moskau und Washington über einen Ukraine-Friedensplan berichtet. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow lehnte es ab, sich dazu zu äußern. "Es gibt nichts Neues, worüber wir Sie informieren können", antwortete er auf eine Journalistenfrage zu dem "Axios"-Bericht.

In dem Bericht war die Rede von einem 28-Punkte-Plan. Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) zufolge wurde Deutschland darüber "nicht gebrieft". Er verwies mit Blick auf den russischen Staatschef Wladimir Putin auf die "laufenden Anstrengungen aller internationalen Partner, endlich dafür zu sorgen, dass Präsident Putin an den Verhandlungstisch kommt".

AFP
tis

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