Frieden in der Ukraine ist bisher nicht in Sicht – gibt es heute Abend dennoch einen Schritt in die richtige Richtung?
Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj will heute bei seinem Treffen mit US-Präsident Donald Trump erneut über eine mögliche Beendigung des russischen Angriffskrieges verhandeln. Vertreter Moskaus sind aber nicht dabei, weshalb eine Einigung der Kriegsparteien heute nicht zu erwarten ist. Zudem zeigt Kremlchef Wladimir Putin weiter keine Friedensbereitschaft, spricht von neuen Gebietseroberungen und droht mit einer Fortsetzung des Krieges.
Selenskyjs Ziel für das heutige Treffen: Er will Trump erneut klarmachen, dass für Kiew eine Kapitulation und ein Diktatfrieden mit Moskau nicht infrage kommen.
Gelingt das? Und wie verläuft das wichtige Treffen? Alle aktuellen Entwicklungen lesen Sie hier im stern-Liveblog:



Trump telefoniert mit Putin
US-Präsident Donald Trump hat kurz vor seinem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Florida mit Kremlchef Wladimir Putin telefoniert. Das Telefonat sei "gut und sehr produktiv" verlaufen, schrieb der Republikaner auf der Plattform Truth Social, ohne nähere Details über Inhalte.

Selenskyj und Trump wollen Europäer anrufen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump wollen während ihres Treffens am Sonntag mit europäischen Regierungschefs telefonieren. Das hat ein Sprecher Selenskyjs im Vorfeld vor Journalisten erklärt. Die genaue Liste der Teilnehmer der Telefonkonferenz stehe noch nicht fest.


Selenksyj trifft Trump am Sonntag
US-Präsident Donald Trump empfängt am Sonntag den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Das Weiße Haus kündigte das bilaterale Treffen in Palm Beach im Bundesstaat Florida für 15.00 Uhr Ortszeit (21.00 Uhr MEZ) an. Bei dem neuen Spitzentreffen soll weiter über ein mögliches Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gesprochen werden, der seit fast vier Jahren andauert. Russland kam in der Ankündigung nicht vor, Gespräche auch mit Moskau schienen also zunächst nicht geplant.
Ukraine-Gespräche zwischen USA und Russland am Wochenende in Miami
Das Magazin Politico berichtete, dass der US-Sondergesandte Steve Witkoff und Trumps Schwiegersohn Jared Kushner voraussichtlich auf US-Seite an den Gesprächen teilnehmen werden. Auf russischer Seite werde der Putin-Berater Kirill Dmitrijew vertreten sein. Der Vertreter des Weißen Hauses äußerte sich nicht zu den Delegationen beider Seiten. Am Sonntag und Montag hatte es in Berlin Gespräche zwischen Vertretern der Ukraine, der USA und der Europäer gegeben.

Darüber habe er "sehr lange und sehr gute Gespräche" mit den beiden Regierungschefs sowie weiteren europäischen Politikern geführt.
Trump zollte den Europäern Anerkennung für ihre "enorme Unterstützung" in den Bemühungen um einen Waffenstillstand. Dafür müssten Russland und die Ukraine "auf eine Linie" kommen, sagte er weiter. "Aber ich denke, das läuft gut - sehr gute Gespräche", betonte er mit Blick auf die Berliner Verhandlungen.

Europäer sagen "multinationale Truppe" zu
Im Nachgang zu den heutigen Gesprächen haben die europäischen Verbündeten der Ukraine eine "multinationale Truppe" zur Sicherung eines möglichen Friedensabkommens vorgeschlagen.
"Sowohl die USA als auch die Staats- und Regierungschefs Europas sprachen sich dafür aus, zusammenzuarbeiten, um der Ukraine im Kontext einer Vereinbarung zur Beendigung des Krieges robuste Sicherheitsgarantien und Unterstützungsmaßnahmen für den wirtschaftlichen Wiederaufbau zur Verfügung zu stellen", hieß es am Montag in einer gemeinsamen Erklärung mehrerer europäischer Länder und der EU anlässlich eines Treffens mit den US-Gesandten in Berlin.
Die von Europa angeführte Truppe, die von den USA unterstützt werden solle, werde "bei der Regeneration der Streitkräfte der Ukraine, der Sicherung des Luftraums der Ukraine und der Gewährleistung sichererer Meere helfen, auch durch Operationen innerhalb der Ukraine".
Offensichtlich als Reaktion auf die Äußerungen von Merz zum menschlichen Anstand fügt Selenskyj laut offizieller Übersetzung hinzu: "Solche Reste gibt es nicht, aber alles ist möglich."
Merz fügt hinzu, vielleicht könne ein Waffenstillstand über Weihnachten "auch der Anfang sein für vernünftige, konstruktive Gespräche, wie wir zu einem dauerhaften Frieden in der Ukraine kommen". Auf die Frage, ob er mit einem Waffenstillstand bis zu den Weihnachtstagen rechne, äußert sich der Kanzler aber zurückhaltend. "Das hängt ausschließlich jetzt an der russischen Seite", sagt er.