
Die Moral der Truppe: Schon kurz nach Kriegsbeginn Mitte März haben westliche Geheimdienste russische Funksprüche abgefangen. Was sie hörten, ließ nichts Gutes über die Stimmung zwischen den Rekruten ahnen. "Manchmal haben wir sie (die russischen Soldaten) im Kampf weinen gehört, manchmal haben sie sich gegenseitig beschimpft – kein Zeichen für eine gute Moral", so ein belgischer Ohrenzeuge im britischen "Telegraph". Zudem schienen viele Soldaten, zumindest in der ersten Zeit, "in völliger Verwirrung zu operieren. Sie haben keine Ahnung, wohin sie gehen und wie sie richtig miteinander kommunizieren können", so der Belgier weiter. Der hohe Druck und die schlechte Ausstattung wie Vorbereitung entluden und entladen sich offenbar in extremer Brutalität, wie in Butscha (Bild): "Einheiten foltern, vergewaltigen und ermorden, nur um danach vom Kreml ausgezeichnet zu werden", schreibt der "Economist".
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