Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine erschüttern immer wieder Berichte von Kriegsverbrechen die Welt. Oft sind es einzelne Fälle von Grausamkeiten, aus öffentlich gewordenen Vorfällen wie in Butscha ist aber klar: Russland setzt auch gezielt und in großem Maßstab Gewalt gegen die ukrainische Bevölkerung ein.
Ein neuer besonders drastischer und sadistischer Vorfall soll sich nun im Osten der Ukraine ereignet haben: Ein russischer Soldat soll dabei einem ukrainischen Gefangenen mit einem Teppichmesser die Genitalien abgeschnitten und ihn verstümmelt haben. Bekannt wurde der Vorfall, da die russischen Soldaten ihn mit ihren eigenen Handys filmten und weiterverbreiteten. Ein weiteres Videos soll zeigen, dass der misshandelte Gefangene später erschossen wurde.
Grausames Kriegsverbrechen: Auffällige Kleidung enttarnt den russischen Soldaten
Durch die Aufnahmen konnten unabhängige Experten inzwischen auch den mutmaßlichen Täter ausfindig machen. Er war mit der gleichen auffälligen Kleidung wie im Handyfilm auch bereits auf dem russischen Sender "Ria Novosti" zu sehen und dadurch leicht wiedererkennbar. Laut den Recherchen soll es sich bei dem Täter um einen Soldaten aus dem östlichen Teil Sibiriens handeln.
Die Videos sind nach Recherchen des internationalen Recherchenetzwerks Bellingcat authentisch. Der stern hat die Videos ebenfalls gesichtet und überprüft, verbreitet aber das Video und Quellen dazu aus Achtung vor dem Opfer nicht weiter.
Bislang gibt es von russischer und ukrainischer Seite noch keine offiziellen Stellungnahmen. Insgesamt untersucht die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft bereits 23.000 mögliche Fälle von Kriegsverbrechen, die sich in den letzten Monaten zugetragen haben sollen.